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Die Flüchtlingskrise war nur der Anfang. In naher Zukunft hat Deutschland Transitzonen an seinen Grenzen errichtet. Tausende Flüchtlinge warten in großen Lagern. Auf Einbürgerung oder ihren Rücktransport. Längst wurden die Menschen in den rechtsfreien Slums sich selbst überlassen. Die Situation brodelt, droht ständig zu eskalieren. Brachiale Polizeikorps halten die wütenden Transits auf Abstand. In den Reihen der staatsübergreifenden Einsatzkommandos steht auch Volt, der im nächtlichen Einsatz eine folgenschwere Tat begeht: Volt tötet den Flüchtling Hesham. Das Verbrechen bleibt zeugenlos, doch aufkeimende Schuld beginnt ihn zu zerfressen, treibt Volt zunehmend und immer tiefer in die Welt seines Opfers bis in die Arme von LaBlanche, der Schwester des Toten. Er beginnt ihr zu folgen. Zuerst als Retter, dann als Freund. Doch immer als Lügner. Tagsüber als Polizist an der Frontlinie, nachts auf der anderen Seite. Volt muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht, denn die Unruhen in Folge seiner Tat beginnen zu eskalieren ...

Ich bin ja ein bekennender Freund des deutschen Spielfilms. Das wird auch immer so bleiben, denn abseits von den üblichen Til Schweiger Komödien und, noch schlimmer, den Schweighöfer-Ergüssen, hat die Szene in unserem Land deutlich mehr zu bieten, als viele glauben.

Gerade in den letzten Jahren sind im Bereich Thriller immer wieder wirklich gute Sachen aufgetaucht wie z.B. „Das Programm“, „Steig nicht aus“ oder noch früher Perlen wie „23“ oder Tattoo“.

Dieser Streifen ist bei seiner Erscheinung irgendwie an mir vorbeigegangen und ich habe ihn nun günstig in einer Aktion des Müller erworben und war wirklich wieder einmal positiv überrascht, obwohl Führmann nicht unbedingt mein Lieblingsdarsteller ist. Dafür mag ich Hennicke und natürlich Kida Khodr Ramadan  , der eine kleine, aber feine Nebenrolle einnimmt.

Der Film ist sehr düster gehalten und erinnert durchaus an große amerikanische Dystopien, auch weil hier oft mit Farbspielereien gearbeitet wird. Regisseur Ehlail ist zudem keiner der sich einfachen Themen annimmt, denn auch „Gegengerade“ und „Chaostage“ waren nun keine Mainstreamkost.

Das ist auch VOLT nicht. Überrascht bin ich über die starke Performance von Führmann, den man in dieser Rolle auch nicht zwingend erwartet. Die Geschichte könnte sich so durchaus in den nächsten Jahren abspielen.

Fazit. Gelungener deutscher Streifen mit einem sehr starken, elektronischen Soundtrack, der sich zu den kühlen Bildern und der hoffnungsarmen Geschichte sehr gut ergänzt.

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