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Zwei jugendliche Herumtreiber stoßen beim Streunen durch eine verwüstete Einöde auf den Unterschlupf eines verrückten Einsiedlers. Dieser fordert blinden Gehorsam, der sich zusehends in sexuellen Ausschweifungen ausdrückt...

Lateinamerikanische Kino boomt! Wer sich beim Titel WE ARE THE FLESH an den mexikanischen Kannibalenfilm WE ARE WHAT WE ARE erinnert fühlt, ist nicht komplett auf dem Holzweg.

Schauplatz ist eine Ruine, die Werkstatt des wahnsinnigen Hausbesetzers. Mit Holzpaletten und Pappmaschee baut er gemeinsam mit den Kids die Ruine zur Höhle um. Ein permanentes Dauergrinsen verleiht ihm die geniale Diabolik eines Charles Manson. Er braut einen Trank aus Brot, Blut und Benzin, den alle saufen. Mit einer Pipette träufelt er sich regelmäßig eine Äther ähnliche Flüssigkeit in den Mund. So ähnlich wie Johnny Depp in FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS. Er philosophiert über Einsamkeit und darüber, dass man Gedanken über Sex mit der eigenen Mutter ruhig zulassen darf. Er zwingt, oder besser: überredet die Jugendlichen zum Sex miteinander. Dieser ist sehr graphisch dargestellt. Mit Ständer und Pimmel im Mund und Ejakulation und so. Ab dann bricht das totale Chaos aus. Der Film kappt alle Sicherheitsgurte und steuert in Richtung vollkommener Wahnsinn. Es geht um Tod und Wiedergeburt, Inzest und Nekrophilie, Kannibalen im Liebesrausch. Sowohl die Darstellung des Sex, wie auch die der Gewalt fallen überaus drastisch aus. Pornographie wechselt mit Schlachtungen. Der Streifen fordert optisch und akustisch. Bizarres Paketbandzerrupfen und rhythmisches Eieraufschlagen paart sich mit Keuchen, Stöhnen und Schreien aus der Klapsmühle. Der Übergang vom Orgiastischen, Ekstatischen zum Manischen, Krankhaften ist fließend.

WE ARE THE FLESH ist purer Wahnsinn, was zunächst ohne Wertung gemeint ist. Für den Durchschnittskinogänger bestimmt zu derb. Es kommen einem Vergleiche zu Filmen wie UNDER THE SKIN, ANTICHRIST oder CALIGULA in den Sinn. Auch fühlt man sich an Regisseure wie Gaspar Noé oder Jodorowsky erinnert. Offiziell ist der Film aber an die französische Groteske THEMROC (1978) angelehnt, in dem sich Anarchisten mittels Grunzlauten verständigen.

"Ich wäre gern modern und gefühllos, aber es ist meine Bürde der letzte Romantiker zu sein." (sagte es, den erigierten Penis massierend, und ejakuliert)

Fazit:
Der fiebrige Sextraum eines mexikanischen Kannibalen. Sehr harte Kost.

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