... deutscher Soldaten in ein winziges Dorf, irgendwo in der Ukraine. Man ist tief im Feindesland, es ist kalt, und es sind nur neun Soldaten und ein Leutnant. Also tritt man erstmal martialisch auf. Die Waffen werden gezeigt, die Kinder von den Frauen separiert … Es sind wirklich nur Frauen im Dorf? Zwei alte, ein paar Kinder, und sonst ausschließlich Frauen? In dem Ort leben Russlanddeutsche, und die Bolschewiken, die die Russlanddeutschen eh alle für Verräter halten, haben die Männer schon vor langer Zeit abgeholt. Jetzt warten alle darauf, dass die Russen wiederkommen und die anderen auch noch abholen. Und wegen der deutschen Wurzeln sprechen auch alle fließend deutsch. Und sind den Soldaten gegenüber auch sehr freundlich und aufgeschlossen, schließlich repräsentieren diese das ferne, aber immerhin doch, Vaterland.
Einer der Soldaten ist schwer verletzt, und zwei Frauen kümmern sich um ihn. Es wird Essen geholt, es gibt Schnaps, und Martha, die als einzige die Russen holen will, um zu beweisen, dass sie alle eben keine Verräter sind, Martha wird gefesselt und in einen Keller gesperrt. Die Deutschen sind wenigstens freundlich, so heißt es. Man fühlt sich wohl, die Avancen der Frauen wachsen sich von Freundschaftsangeboten langsam zu Einladungen zum näheren Beisammensein aus, und es gibt eine kleine Feier. Schnaps, Musik, liebevolle Blicke, man singt. Man tötet …
Martha kann sich befreien. Und Martha hat eine Waffe.