Zwei Jahre nachdem ein Killer die Kleinstadt Woodsboro in Angst und Schrecken versetzt hat, wird die Story verfilmt. Gleich bei der Premierenvorführung werden erneut zwei Teenager niedergestochen, ab sofort geht wieder die Angst um, vor allem auf dem Campus von Sidney Prescott (Neve Campbell), dort wird der Täter vermutet. Bald darauf bekommt Sidney die ersten Drohanrufe, zu ihrem Schutz stehen der Polizist Dewey (David Arquette) und zwei Bodyguards bereit. Aber der Killer lässt sich nicht so einfach fassen und bald gibt es die nächsten Toten...
Nach dem Erfolg von "Scream" war eine Fortsetzung die logische Konsequenz, abermals inszeniert von Wes Craven. Der übernahm die Erfolgsformel, fügte noch mehr Humor hinzu und erboste damit die Kritiker. Meiner Meinung nach ist "Scream 2" absolut sehenswert. Wer den ersten Teil schon mochte, erfreut sich an zig Anspielungen und selbstironischen Seitenhieben, ansonsten dürfen Genrefans reichlich grinsen. Craven zitiert hier wie schon im Vorgänger sehr viele bekannte Horrorfilme und setzt auf Unterhaltung pur. Der Film verarscht sich schon fast selbst, wenn Sätze fallen wie "Fortsetzungen sind grundsätzlich scheiße" und aufgrund der Feststellung, dass in einer Fortsetzung die Morde besser ausgearbeitet seien und mehr Blut spritzt, kann man sogar bei einigen Mordszenen lachen.
Der Wiedererkennungsfaktor ist äußerst hoch, denn fast die komplette Crew wurde übernommen. Neve Campbell spielt wieder Sidney, doch auch Nebenfiguren wie Courteney Cox als Reporterin Gale Weathers (die sich hie zur Sympathiefigur mausert) oder David Arquette als schusseliger Cop Dewey sind wieder mit von der Partie. Der ist sowieso der genialste Charakter überhaupt, bei seinem schusseligen Auftreten kommt man aus dem Lachen fast nicht mehr heraus. Übrigens hat die süße Sarah Michelle Gellar einen Gastauftritt, der mit einer recht unsanften Landung vom Dach sein Ende findet :-)
Der Härtefaktor hat etwas abgenommen, es gibt zwar reichlich Morde, aber die sind nicht mehr so explizit, außer der heftigen Rohr-durch-Kopf-Szene. Der Blutgehalt hat vor allem beim Finale abgenommen, welches leider die größte Schwäche von "Scream 2" darstellt. Während des gesamten Films ist es ein spaßiges Rätselraten, wer denn der Mörder ist, nur um dann eine total weit hergeholte Auflösung präsentiert zu bekommen, mit Killern, auf die man unmöglich kommen kann. Ein bisschen unglaubwürdig ist auch das Verhalten von Sidney, die zum Schluss fröhlich herumstolziert, obwohl gerade ihr Freund erschossen wurde.
So, aber genug kritisiert jetzt. Denn "Scream 2" präsentiert sich genau so, wie es die Fans der Reihe lieben. Mit all den Charakteren aus dem ersten Teil gibt es ein fröhliches Wiedersehen, zu lachen hat man auf jeden Fall genug. Ein herrlich selbstironischer, häufig konsumierbarer Teenie-Slasher, der zwar in Sachen Innovativität keine Bäume ausreißt, aber immer noch weit über dem Genre-Durchschnitt liegt.