Review zu „Suicide Squad“ (2016)
Der 3. Film des DCEU beschäftigt sich nun mit der Suicide Squad und schmeißt einen Haufen von filmisch noch nicht verarbeiteten Gegnern aus dem DC-Universum zusammen und lässt diese abgewrackten Typen in einem Team zusammenarbeiten. Dieses Team ist ein Projekt der US-Regierung nach den Ereignissen von Batman v Superman: Dawn of Justice und soll künftige Bedrohungen bekämpfen. Nach „Man of Steel“ und „BvS: DoJ“, die aufgrund eines hohen Risikos, „Style over Substance-Problematik“ und einer leicht planlosen und chaotischen Inszenierung, die mehr wollte, als sie erreichen konnte, bei Kritikern in Verruf geraten sind – ist der Druck auf Suicide Squad enorm. Mir hat Suicide Squad gefallen – auch wenn der Film die typischen Probleme mitbringt.
Ein paar abgewrackte Typen zusammenbringen und in ein Abenteuer schmeißen – das hat Marvel bereits mit „Guardians of the Galaxy“ geschafft. Und Typen mit losem Mundwerk gab es bei „Deadpool“ auch. Beide Filme waren daher meine Wertungsreferenz. „Suicide Squad“ zieht gegen beide leider den Kürzeren, braucht sich aber in meinen Augen nicht zu verstecken. „Suicide Squad“ ist für mich ein klassischer Ensemble-Actionfilm geworden. Es müssen in 2 Stunden ganze 11 Charaktere zusammen- bzw. eingeführt und eine Story erzählt werden. Das ist eine extreme Mammutaufgabe, die dafür sorgt, dass der Film stellenweise unausgewogen und leicht chaotisch ist.
Mit 2 Leuten der Suicide Squad hat man alles richtig gemacht – mit dem von Will Smith gespielten Floyd Lawton bzw. dem tödlichen Schützen „Deadshot“, der hier eine tolle Darstellung abliefert und eine tolle, emotionale und geerdete Backstory mit seiner Tochter und Batman bekommt. Die Scenestealerin jedoch ist die von Margot Robbie gespielte Harley Quinn. Ihre Backstory und Beziehung zur Jokerinterpretation von Jared Leto als geisteskranker Crimelord mit Hang zur Extravaganz sowie Ihr verrückter Witz sind ein Highlight des Films. Zusätzliche emotionale Fallhöhe bekommt der Film durch den von Joel Kinnaman gespielten Rick Flag und seiner Beziehung zu June Moon (Cara Delivigne). Der Rest des Teams bekommt die notwendigen Hintergründe spendiert und auch seine entsprechenden Momente. Jared Letos Joker ist wie bereits geschrieben ein geisteskranker Crimelord mit Hang zur Extravaganz, Bling Bling und Tattoos der einen komplett anderen Joker als Ledger oder Nicholson verkörpert, dabei aber sehr gewöhnlich und unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Die Inszenierung ist teilweise unrund bzw. auch experimentell und aufgrund des guten Pacings nicht so kritisch. Die Spezialeffekte passen genauso wie die Action und der Soundtrack. Der Plot entwickelte sich für mich überraschend – und war dann am Ende das typische Zerstörungsspektakel. Unterhaltsam, witzig, spannend – und definitiv doch besser als die meisten Kritiker meinen möchten – und selbst im dritten Anlauf noch nicht der große Wurf von DC. Nächste Chance ist der wohl erste, ernstzunehmende Film über eine weibliche Superheldin – Wonder Woman !
„Suicide Squad“ bekommt von mir 8/10 Punkte.
Warum 8/10 Punkte ?
Erwartungshaltung ist das Eine, unvoreingenommen jedem Film eine Chance zu geben und unterhalten werden das Andere ! – Mir hat Suicide Squad besser gefallen als die Kinofassung von Batman v Superman: Dawn of Justice (7,5/10) – aber nicht so gut wie den Ultimate Cut (8,5/10) – Somit musste ich diesen Film dazwischen einordnen.