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01.07.2020
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Review

Schönheit liegt im Auge der Betrachterin


Eine enorm erotische Hexe, 
zieht neben ihren Beinen erbarmungslos zu ihre Netze. 

Die Männer laufen ihr wie Fliegen in die Kiste, 
als exquisiter Themafilm gehört „The Love Witch“ auf jede cinephile Liste. 

Zwischen Trash und ganz hoher, vielleicht sogar unterbewusster Kunst, 
bewegte ich mich gerne tranceartig und ihrem lila Dunst. 

Über Lust und Vergnügen, über Gleichberechtigung und Sex,
niemand ihrer Verflossenen ist übrig, für kinky Spielchen mit dem Ex. 

Diese heiße Hexe hat es faustdick hinter den Hupen und Ohren, 
verdient sie doch wortwörtlich als subversive Vorreiterin ihre Sporen. 

Mit einer Ausstattung und einem Look aus einer anderen Zeit, ja fast Welt, 
sich dieser famose Geschlechterkampf aus seinem buntesten Zwirn pellt. 

Da wird auch schon mal Harve gespielt und nackig getanzt, 
ist dieses augenzwinkernde Sexspielzeug der kleine und große Tod, ganz sanft. 

Zwischen Rollin und dem Wicker Man, 
war ich gerne dieser drallen Brünetten verfallener Stan. 

Egal was die Regisseurin eigentlich wollte assoziieren, 
ich konnte weder aufhören zu schmunzeln noch zu stieren. 

Ausufernd und exorbitant, 
war ich selbst über zwei recht lange Stunden solide gebannt. 

Von Tampons und Urin in Flaschen,
konnte mich diese Bettlektüre durch die Bank überraschen. 

Zwischen Hitchcock, „Midsommar“ und „The Witch“, 
ist diese tödliche Dame von Welt alles andere als 'ne billige Bitch. 

Was ist ernst gemeint, was satirisch oder gar Parodie, 
das weiß selbst die Macherin wohl so genau nie. 

Dennoch weiß man ja, dass sich Kunst eh macht selbständig, 
und der Zauber dieser Produktion scheint wirklich ziemlich unbändig. 

Da wird gemordet, da wird gezaubert, da wird gepoppt, 
eins ist sicher: diese pralle Witch wird so schnell von keinem Dreibeiner gestoppt! 

Fazit: eine der wundervollsten, lustigsten (ob jetzt beabsichtigt oder nicht), stilvollsten und verführerischsten „Schlaftabletten“ aller Zeiten. Eine feine Hommage an eine leider verlorene Ära kombiniert mit (ewig) aktuellen Themen, ein starker, ambivalenter Kommentar zum „Kampf“ der Geschlechter. „The Love Witch“ ist sündhaft, sexy, schön - aber slooooow! Special Interest. 
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