Wer nach den Hochglanzactionern der letzten Jahre mal wieder etwas Bodenständiges sucht, der liegt bei THE HUNTED goldrichtig. Keine CGI, keine stylishe Optik, kein Hip-Hop-Gedöns, hier geht es sehr klassisch zu Werke.
Der Film ist eine Mischung aus RAMBO und AUF DER FLUCHT und wurde von der Hollywood-Altmeister-Crew sehr routiniert inszeniert. Der Anfang und das Ende des Films erinnern mit dem Katz- und Maus-Spiel im Wald stark an RAMBO. Tarnung, selbst gebastelte Waffen und Fallen wecken Erinnerungen, obwohl der Part insgesamt etwas kurz ausgefallen ist. Schade, hier wäre mehr Potenzial drin gewesen. Dennoch beeindruckt die tolle Kameraarbeit, die die Natur einfängt.
Die Schießereien und Verfolgungsjagden per Auto oder zu Fuß in der Stadt wiederum erinnern stark an AUF DER FLUCHT. Für Tommy Lee Jones daher nix neues. Um die Eigenständigkeit des Films zu unterstreichen, hat man ihm aber kurzerhand einen Vollbart verpasst.
Der Film an sich ist ziemlich blutig geraten. Einschüsse und Stechereien äußern sich in beachtlichen Mengen roter Flüssigkeit, die aus den Wunden trieft. Deshalb bei uns zu Recht mit FSK 18 freigegeben.
Die zwei oscar-prämierten Darsteller Jones und del Toro spielen sehr souverän, wie man es erwartet. Schön, dass man statt auf aalglatte millionenschwere Hollywood-Gesichter auf schroffe Typen (Del Toro ist sicherlich kein Schönling) gesetzt hat.
Fazit:
THE HUNTED ist ein harter Actionfilm der alten Sorte. Für ältere Semester wohl Balsam auf die xXx-geschundene Seele, für jüngere wohl zu unspektakulär und „uncool“. Für Tommy Lee Jones-Fans Pflicht.