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Kosovo - Loderndes Inferno...
Panzer rollen die Strassen entlang, Soldaten treiben die Zivilbevölkerung durch die Strassen, um sie anschließend mit ihren Gewehren zu erschießen. Eine Spezialeinheit soll den kommandierenden Führer dort ausschalten. Del Toro als knallharter Einzelkämpfer kann zu dem Anführer unbemerkt vordringen und töten. Aus dem Kosovo zurück, kann der Nahkämpfer das Gesehene nicht verarbeiten - verbranntes Fleisch, Gewehrsalven und den Geruch von Schiesspulver; sinnloses Gemetzel eben. Als er zwei Freizeit-Jäger die Jagd auf einen Hirsch machen ermordet, wird sein ehemaliger Ausbilder (Tommy Lee Jones) auf ihn angesetzt - denn kein anderer kann dessen Fährte so gut lesen wie er. Nach einer gelungenen Festnahme kommt der obligatorische Ausbruch und eine wilde Hetzjagd quer durch Flora und Faune beginnt; aber wer ist Jäger, wer der Gejagte?


William Friedkin ist wieder da - sein Comeback ist ein sehr stimmig fotografierter Mix aus „Auf der Flucht“ Motiven, gepaart mit ein paar wirklich heftigen Messerstechereien und Mann gegen Mann Duellen fernab jeder Schießprügelaction. Zwar kommen Schusswaffen vor, dies beschränkt sich aber größtenteils auf die anfängliche, sehr fiese Eingangssequenz im Kosovo. Extrem blutig werden später die (selbstgebauten) Messer verwendet, vor allem der Blutverlust im Endkampf ist immens, davor gibt es auch einige nette Schnitzereien zu sehen; der Bodycount fällt aber (sieht man von den dutzenden Ermordungen der Zivilbevölkerung am Anfang) gemäßigt aus. Optisch sehr schön die Szenen in der Natur; die dichten Wälder in Verbindung mit dem „Hide and Seek“ Spielen lassen atmosphärisch keine Wünsche offen - jedoch im Mittelteil, als das Jagdrevier in die Stadt verlegt wird, ist es etwas unspannend, schleppt sich die Handlung etwas. Auch einige Logikfehler (z.B. eine Ausbildung zum Töten von einem der noch nie einen tötete oder abrupte Klamottenwechsel) lassen einem zwar die Stirn runzeln, doch wenn sich im nächsten Moment wieder ein Messer in einen Hals oder einen Baum bohrt vergisst man dies. Der Unterhaltungswert stimmt also größtenteils, auf Tiefgang muss man aber verzichten. Auch die tiefere Charakterisierung der beiden Hauptdarsteller fehlt, trotzdem ein schöner menschlicher Kontrast der beiden "Tierliebhaber" - beide sehr ruhig (im Endkampf wird kein Wort gesprochen) dargestellt.

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