Schneller, brutaler Messerkampffilm mit einer Prise Rambo
Durch zahllose Einsätze für eine Spezialeinheit der US-Army ist Aaron Hallam einer der besten seiner Zunft geworden, ein schneller, lautloser Killer. Doch der psychische Streß wird zuviel für ihn, und er wendet seine Fähigkeiten nun in den Wäldern Amerikas an, um dort Jäger zu töten. Das ruft seinen ehemaligen Ausbilder Bonham auf den Plan, mit dessen Hilfe Hallam geschnappt werden kann. Doch diesem gelingt die Flucht, und eine erneute Hatz beginnt, bei der Bonham all seine Fähigkeiten einsetzen muß – sei es in der Stadt oder in den Wäldern. Schließlich kommt es zum finalen Aufeinandertreffen der Kontrahenten, und bei dem abschließenden Messergefecht bleibt nur einer der beiden am Leben.
Selten sind sie geworden, die harten Actionfilme, mit einer guten Prise blutiger Gewalt. William Friedkin gebührt nun der Verdienst, mit „The Hunted“ einen rasanten Film gedreht zu haben, der für das Mainstream-Publikum sicher eine Spur zu heftig ist. Es wird nicht lange gefackelt, und auch die Erklärungen, warum aus Hallam eine Mordmaschine geworden ist, kratzen gerade einmal die Oberfläche dessen Psyche. Der Kosovo ist Schuld, und die dort verübten Kriegsgreuel, die Hallam mit ansehen mußte. Na ja, irgendeinen Auslöser muß es ja geben...auf der anderen Seite wird auch die Figur des Ausbilders Bonham nicht tiefgründig dargestellt, Tommy Lee Jones verkörpert diesen gewohnt knarzig. Aber der Film dauert ja auch nur neunzig Minuten, anders als die meisten Streifen heutzutage, und daher beschränkt man sich auf Action.
Das ist auch gut so, den Benicio del Toro ist für die Rolle des Killers nicht gerade prädestiniert, zu eindimensional sein Spiel. Dank der vielen harten Szenen aber wird man schnell in den Film hineingezogen, und die Zeit vergeht wie im Flug. Blutig sind die Messerstechereien, realistisch und eindrucksvoll dargestellt, und da verzeiht man auch, daß sich hier und da ein bißchen was von „Rambo“ wiederfindet...der Ausbilder, der als einziger geeignet ist, seinen Jungen dingfest zu machen. Wenn man sich nicht zuviel erwartet, wird man hier nicht enttäuscht, und die Freunde des geradlinigen Actionfilms werden froh sein, daß es endlich mal wieder einen solchen gibt. Punktabzug aber für die Oberflächlichkeit, ein bißchen mehr wäre als Hintergrund doch wünschenswert gewesen. 8/10