Mit „Die Stunde des Jägers“ hat sich William Friedkin in seinem mittlerweile ja fast bekannten 3 Jahre Intervall zurückgemeldet. Der Altmeister und Schöpfer echter Klassiker wie „Brennpunkt Brooklyn“ und „Der Exorcist“ hat nach einigen eher lauen Filmen scheinbar die schon angedeutete Formsteigerung in „Rules – Sekunden der Entscheidung“ jetzt endgültig vollzogen.
„Die Stunde des Jägers“ kann mit kleinen Abstrichen auf eine Stufe mit seinen Meisterwerken gestellt werden.
Die Grundidee der Story ist einfach erklärt:
Der ehemalige Nahkampfausbilder Bonham (Tommy Lee Jones) wird zu Hilfe gerufen, um einen ehemaligen Schüler Hallam (Benicio del Toro) aufzuspüren. Dieser ist nach diversen Einsätzen in Kriegsgebieten und der Verwendung als staatlich lizenzierter Killer aus der Spur gelaufen und scheint willkürlich Menschen zu töten. Und so macht sich der Lehrer auf um seinen Schüler zu töten...
Man fühlt sich schon bei der Grundstory eindeutig an „Rambo“ erinnert, allerdings ist es Friedkin gelungen, diesen Stoff nicht nur der aktuellen Zeit anzupassen, sondern auch den Spannungsgrad zu erhöhen.
Zusätzlich schafft es Friedkin fast gänzlich auf Klischees und Moralfloskeln zu verzichten. Die Gründe sind immer nur der Hintergrund, im Vordergrund wird in einer grandios zu bezeichnenden Darstellung der Kampf zwischen zwei Männern gezeigt, die eigentlich füreinander und nicht gegeneinander bestimmt sind.
Hier zeigen Tommy Lee Jones und Benicio del Toro, das sie wirklich zu der Spitzengruppe ihres Gewerbes gehören. Beide bringen auf ihre jeweilige Art die Rolle perfekt rüber.
Als weitere Highlights des Films sind zum Einen die Aufnahmen in der Natur zu sehen, die eine hervorragende Kulisse für diesen Film bieten.
Zum Anderen sind die gezeigten Messerkämpfe in diesem Film an Realität kaum zu überbieten, was sich auch in der wirklich nur gnadenlosen Brutalität des Endkampfes zeigt. Dies wirkt hier nicht abschreckend, sondern vermittelt wirklich den reinen Überlebenskampf in diesen Szenen.
Wie man wohl merkt, bin ich ein echter Fan des Films. Wo ich ansatzweise schon bei dem ersten Teil von „Rambo“ überzeugt wurde, gibt es hier wirklich nichts mehr zu bemängeln.
Als einziges wirklich auffallendes Negativelement muss man von den teilweise gescheiterten Versuchen sprechen, in der Story den Hintergrund der Geschehnisse weiter zu vertiefen.
Erwähnenswert ist allerdings noch, dass innerhalb der „Deleted Scenes“ einige Informationen stecken, die die Geschichte teilweise (wenn auch nicht entscheidend) mit Informationen auffüllt. Warum diese 15 Minuten nicht im Film geblieben sind, weiß wohl nur der Regisseur selbst.
Für Interessierte des Stoffes oder Fans der Akteure eine dicke Kaufempfehlung. Für reine Actionfans dürfte es aber eher nichts sein.
Von mir ganz dicke 8 Punkte !