Die Story um Monty Brogan (Edward Norton) der noch 24 Stunden Zeit vor der Einlieferung wegen Drogenhandels für 7 Jahre hat beginnt relativ bedächtig um dann im Schlußteil ungeahnte Emotionen freizusetzen. Es basiert auf dem Roman von David Benioff. Im typischen und oberflächlich gesehen etwas sperrigen Stil des eigenwilligen Regisseurs Spike Lee, der meist auf soziale Themen wie des Rassismus setzt, brilliert 25 STUNDEN durch ultralange, intensive und authentische Dialoge und neben der erneut preisverdächtigen Performance von Edward Norton erleben wir auch bestens aufgesetzte Kollegen rund um Barry Pepper, Phillip Seymour Hoffman und Rosario Dawson.
Edward Norton wirkt hier ca. 3 Jahre nach FIGHT CLUB so intensiv wie davor vielleicht noch in AMERICAN HISTORY X der noch ein Jahr vor FIGHT CLUB entstand. Im Konzert von Themen wie Freundschaft, Verantwortung, Aufrichtigkeit und Schuld entsteht durch die äußerst gut eingefangenen und kreativen Kamerabilder eine sehr atmosphärische Stimmung die nachwirkt und 25 STUNDEN zu einem Film macht, der ganz sicher nach dem Sehen noch deutlich nachwirkt und vor allem wächst. Das Leben in New York wird so glaubhaft wiedergegeben wie selten zuvor (ich war dort selbst oft und lange).
Der noch frische Eindruck der Attentate von 9/11 zum Entstehungszeitpunkt des Films wirkt mit voller Härte in die Bilder obwohl er nicht der erste und einzige Film ist der Bilder des damaligen Standes von Ground Zero integriert. Noch intensiver sind die „Ich scheiß auf….“ Kommentare die Monty Brogan unvorhersehbar und explosionsartig im Film loslässt. Als überspitzte Demonstration der Gefühlswelt der weißen Amerikaner nach dem Anschlag trifft dies in gewohnter Spike Lee Manier mal wieder den Punkt. Dies ist eine der Szenen die am längsten haften bleiben. Als auch das Ende des Films das eine Höchstnote verdient hat.
Man könnte jetzt in die Details gehen und kleine Dinge kritisieren. Das soll und würde diesem souveränen Gesamtwerk aber nichts anhaben. Einzig die theatralische und chorartige Musik passt für mich nicht zu den Szenen die oft etwas endzeitmäßiges haben. Aber vielleicht ist dies ja auch ein bewusst gesetztes Stilmittel von Spike Lee und somit Ende der Durchsage für einen großartigen Film der unbedingt empfohlen werden muss.
7,5/10 Punkten