Review

Staffel 3

Ein langer, heißer Sommer

Im dritten Jahr folgen wir unserer Lieblingsclique in Hawkins durch den Sommer 1985 - inklusive Freibad, Aerobic, Mallabenteuern, verbotenen Kinobesuchen ("Day of the Dead"!) und natürlich wieder bösen Mächten aus dem mysteriösen "Upside Down", die sich dieses Mal etwas ganz Perfides ausgedacht haben, um Eleven und Co. nun endgültig zu besiegen und die Welt zu übernehmen...

"Stranger Things 3" ist fast auf Augenhöhe mit der Premierenseason und das will was heißen. Ich liebe diese 8 Folgen voller Sonne und Schatten, voller Carpenter und Lovecraft, voller Teenageangst und Kapitalismuspower, voller Neonfarben und Popkulturanspielungen!

Hier noch ein paar Punkte mehr. Und ein paar klitzekleine Kritikpunkte, die ich aber noch nichtmal Lackschäden nennen würde... "Stranger Things" ist noch immer das Phänomen der Generation Netflix und voll auf Kurs!

TOP
+ das neue Sommersetting bringt frischen Wind und ist schlicht toll
+ neue, szenenstehlende, köstliche Figuren
+ Uma Thurman + Ethan Hawke = Maya Hawke = Gold!
+ LGBT-Charaktere ohne diese aufzudrängen
+ enorme Charakterentwicklungenen, niemand bleibt in seiner Entwicklung wirklich stehen
+ den Jungs (und Mädels) beim Altern zuzusehen und sie in der Pubertät zu erleben fühlt sich gut an
+ die Chemie in der Gruppe ist noch immer ein Aushängeschild
+ der 80er-Look und die Vibes dieses Jahrzents trifft kaum eine andere Serie derart genial
+ Humor und Spannung in tollem Einklnag
+ erwachsener und härter als zuvor, nun echter Sci-Fi-Horror in der Tradition von "The Thing", "Alien" oder "Invasion der Körperfresser"
+ mehr Carpenter, mehr i like
+ unzählige Anspielungen auf "unsere" geliebte Pop-/Filmkultur, von "Terminator" bis "Shining", von "Karate Kid" bis "Red Dawn", von "Stand By Me" bis "Indiana Jones"
+ "The Stuff" läuft dort im Kino!!!
+ Story fühlt sich nie lang oder gestreckt an und es gibt kaum Filler
+ herausragendes Tempo
+ alles könnte nicht hochwertiger wirken
+ wie aus einem Guss, schließt gut an alles Vorangegange an
+ das Finale ist höchst emotional
+ unfassbar viele Tophits aus dem Jahrzent des Rubix-Cube
+ starke Frauenfiguren
+ ungewohnte Pärchen/Duos/Verbindungen
+ 80er-Ami-Cheese at its best (z.B. die Russen)
+ Spaß in jeder Pore
+ absolute Suchtgefahr
+ das "Monster" aus "Lebendmasse" ist spektakulär und wirklich eklig, furchteinflössend, wow
+ die Idee der Unterwanderung Hawkins bzw. der Welt passt sehr gut
+ gleichmäßigere Verteilung auf alle Figuren/Jungs (nicht mehr zu viel Will)
+ es ist einfach eine höchst erfolgreiche Zeitmaschine
+ Suzie !!!
+ super süße Pärchen und Liebeleien
+ Hoppers Actionszenen! (z.B. im "Horrorhaus")
+ spektakulär leuchtende Sets wie die Mall, das Schwimmbad oder die 4th-of-July-Kirmes
+ tadellose Sommerunterhaltung
+ überraschend tiefgreifende Themen wie der Verlust von Jugend, Unschuld, Freunden und Liebe
+ Nostalgiefaktor auf 11
+ die Jungdarsteller rocken noch immer. Vor allem Dustin/Gaten.
+ der Score scheint nochmal besser, abwechslungsreicher und pumpender geworden zu sein
+ Wiederholungen werden weitestgehend vermieden bzw. interessant umgangen, neu kombiniert
+ macht äußerst neugierig auf alles Kommende und man hat sofort dutzende Theorien im Kopf

FLOP
- manche Charaktereigenschaften und-wendungen (z.B. bei Winona Ryders Figur) wirken plötzlich und leicht anstrengend
- Erica kann nerven, genauso wie andere neue Figuren (der russische "Verräter")
- lange Zeit kleine Grüppchen und selten die ganze Mannschaft zusammen, was Vor- wie Nachteile hat
- "nur" 8 Folgen (man will mehr)
- kitschiges russisches Feindbild (aber natürlich passend zu der Zeit)
- einige Topics und Themen wiederholen sich aus den bisherigen Staffeln doch
- für die Kleinen und Ängstlichen nun endgültig zu scary
- zu wenig Frau Wheeler!
- Erwachsene kümmern und sorgen sich erstaunlich wenig um ihre Kinder
- könnte gefühlt auch der komplette Abschluss der Serie sein

Fazit: sonniger und heller als zuvor, gleichzeitig düster und böse wie nie. Die dritte Staffel vom Netflix-Flagschiff bietet einige Highlights der gesamten Serie, zudem null Füllmaterial oder echte Ausrutscher. Reifer, gruseliger, härter und spannender. Ein absolut grandioser Retro-Alptraum! "Stranger Things" bleibt der heißeste Scheiss im "Fernsehen" der nächsten Generation! (9,5/10)

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