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Das Internet-Spiel "Nerve", bei dem es darum geht, als Player in der Realität gegen Kohle (teils illegale) Mutproben zu bestehen, während die Watcher in einen Pot einzahlen um die Aktionen live auf ihren Computer- und Smartphone-Bildschirmen zu verfolgen, ist der heißeste Scheiss unter den Kids von New York. Das schüchterne Mauerblümchen Vee hofft sich, durch ihre Teilnahme als Player schnell zu Geld zu kommen, doch die ihr gestellten Aufgaben werden zunehmend haarsträubender, bis sie sich im Verlauf des Spiels schließlich zum Amüsement ihrer Gaffer in echte Lebensgefahr bringt. Geschniegelter Techno-Thriller für die Teenie-Crowd, dessen hochglänzende Optik nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die von vornherein nicht besonders plausible Handlung mit jeder Minute unglaubwürdiger wird, bis das mühsam aufgebaute Kartenhaus schließlich im völlig absurden Schluss-Drittel mit Karacho in sich zusammenfällt. Im Finale fühlt man sich dann wieder in die Mitte der 90er zurückversetzt, nur dass solche Streifen wie "Hackers" oder "Das Netz" halt bezüglich des ganzen Computer-Gedönses noch auf ein weitestgehend ahnungsloses Publikum bauen konnten, das jeden technologischen Hirnfurz des Drehbuchautors ohne Widerspruch geschluckt hat. Das Internet ist wohl auch für Hollywood immer noch Neuland. Zudem beleidigt "Nerve" zusätzlich die Intelligenz des Zuschauers, indem er allen Ernstes versucht, einem die Model-mäßig attraktive und hier mal fesch blondierte Emma Roberts als unscheinbaren Backfisch zu verkaufen. Äh, nee...!

3/10

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