Review

Ziemlich skeptisch verfolgte ich von Anfang an die Idee, nach der mehr als abschließenden Trilogie der ''Bourne'' Reihe, die gewissermaßen große Sahnetörtchen der Action-Filme darstellt, einen weiteren Teil mit ins Programm zu nehmen. Ich ging dennoch vollkommen offen und nicht skeptisch in das Kino und ließ mich von keiner schlechten Review, keinem schlechten Kommentar und keiner schlechten Wertung beirren. Oft hab ich hier schon gemerkt, dass die niedrigen Wertungen oft einfach garnichts zu bedeuten haben. Die Community-Wertung bisher hier für ''Jason Bourne'' kann ich danach aber ziemlich sicher unterschreiben.

Was die Handlung angeht würde ich ''Jason Bourne'' gerne mit ''Batman vs. Superman'' vergleichen, denn man hat stark gemerkt, dass mehr oder weniger etwas verzweifelt nach einem Grund gesucht wurde, Bourne auf eine weitere Jagd zu schicken. Die Rückblenden sind zwar teils schön anzusehen, ergeben teils Sinn usw. und sofort, aber nach den 3 Teilen war das nicht interessanter als man sich das hätte denken können. Natürlich ist seine Vorgeschichte immer schon von größter Bedeutung gewesen aber mir hat es einfach nicht gereicht. Die anderen Teile hatten so viel mehr zu bieten. Dazu kommt, dass der Film bis zu dem Zeitpunkt, ab dem man endlich etwas verstehen kann warum? und wo das Ganze hinführt, etwas umhertaumelt und sich zuweilen etwas viel Zeit lässt. Vieles war auch storytechnisch nicht notwendig und hat den Eindruck sehr getrübt. Matt Damon gibt sich sichtlich Mühe, darf sich aber, außer immer den gleichen Gesichtsausdruck und ein, zwei guten Actionszenen keine weiteren Kunstücke erlauben. Dabei war die Action-Sequenz im letzten Viertel und die Prügelei mit Asset echt phänomenal. Matt Damon hats doch immernoch drauf ?!
Das Ganze erscheint etwas dünn und übertreibt es, wenn z.B der liebe Vincent Cassel in seinem S.W.A.T Auto Autos niedermetzelt, die oft schon offensichtlich garnicht im Weg stehen. Da es dem Film bis zum letzten Viertel an Action sehr mangelt, hat man wohl versucht in einer großen Sequenz noch einiges rauszuholen.
Der ganze Plot ist etwas aufgesetzt und es gab gar keinen flüssigen Übergang von Teil 3 zu 4 (Den eigentlichen 4ten mit Jeremy Renner nicht mitgezählt), was ich sehr schade fand. Das wäre großartig gewesen. Ich zumindest habe darauf gewartet. Erinnert ihr euch noch an das Ende von ''Das Bounre Ultimatum''?
Stattdessen sieht man die Frau Parsons, die mit Bourne eigentlich nie ein inniges Verhältnis hatte, schon fast als sehr gute Freundin. Das hat mich alles ziemlich überrumpelt. Sie hat zwar immer zu ihm gestanden, aber ihn um Hilfe zu bitten, dass ist aufgrund der letzteren 3 Teile irgendwie nicht authentisch. So empfand ich es zumindest. Die neu aufgerollte Geschichte um Treadstone hat mir da nicht gereicht. Ich hab mich sehr auf den Teil gefreut. Aber um ehrlich zu sein, wäre eine ''Rambo-Story'' wesentlich effektiver gewesen. Gute Action, eine kleine Handlung und gute Unterhaltung. Das wäre auch ein Rezept gewesen, dass sich in den letzten Jahren hin und wieder mal bewiesen hat. Aber man hat mehr versucht etwas zu machen, dass viel sein will, aber auch aufgrund des eher ''müden'' Tommy Lee Jones, nicht recht überzeugen kann. Meinen Geschmack jedenfalls hat Tommy Lee Jones hier nicht ganz getroffen. Wirklich ''Böse'' fand ich ihn nicht, dafür, dass er ''Bourne'' um jeden Preis loswerden muss.

Ich hätte auch sehr gerne mehr aus Jason's Mund gehört. Vorab laß ich aber schon davon, dass er im Film nicht viel zu sagen hat. Das ist ja nicht schlecht. Aber hier wäre es schön gewesen wenn er mehr Charakter-Zeichnung und Dialog bekommen hätte. Das hätte ihn einfach interessanter und mitreißender gemacht. Die Handlung war einfach nicht komplex. Sie hat mich zu keiner Zeit so vom Hocker gerissen, wie es in den anderen Teilen noch der Fall war. Viele Wow-Momente gab es für mich nicht.

Was man dem Film aber aufjedenfall zu Gute halten muss ist die Kamera. Sie ist teilweise phänomenal und nimmt die Bilder mal ganz anders auf. Hier funktioniert wirklich alles. Immer hektisch, zwar viele Schnitte, aber es funktionert. Darauf hat sich Greengras schon in den anderen Teilen spezialisiert. Gekonnt setzt er den Fokus immer nah ran und setzt gerne auch den schnellen Zoom ein. Das hat mich größenteils manchmal echt fast vom Hocker gehauen. Die Bilder stimmen. Und zwar überall. Toll !

Es betrübt mich sehr, dass ich dem Film nicht so viel abgewinnen konnte. Ich liebe die ersten 3 Teile und habe jeden von ihnen öfter gesehen. Wird auch mal wieder Zeit, sie durchzusuchten
Gucken kann man ihn, schon alleine wegen der echt genialen Kameraarbeit. Schlecht ist er auf keinen Fall!!!! Aber gut ist er letzlich auch nicht...Das Bourne Ultimatum war auch krönender Abschluss....Schaut ihn euch an. Er bietet durchaus gute Unterhaltung und macht Spaß. Ich wundere mich gerade über die lange Kritik zu diesem Film, aber ich bin echt ein großer Fan der Reihe.
Verdient hat er sich dennoch 6 Punkte!

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