Die junge Daniela und ihre College-Freundinnen Gem, Stephanie und Nancy planen nach Jahren mal wieder ein gemeinsames Wochenende inklusive Outdoor-Aktivitäten fernab jeder Zivilisation. Nancys Arbeits-Kollegin Annie, die just erst eine üble Scheidung hinter sich hat, schließt sich dem Mädels-Trupp unerwartet an und gemeinsam beschließt man spontan, eine Wanderung in einem unerforschten Wald-Gebiet zu unternehmen. Nach einigen Stunden bemerken die Frauen, dass sie sich hoffnungslos verlaufen haben. Natürlich hat man auch keinen Handy-Empfang und jeder Versuch, den Hain wieder zu verlassen und zum ihrem Auto zurückzukehren, endet damit, dass man im Kreis läuft. Als Annie unglücklich stürzt und sich das Bein schwer verletzt, schafft man sie in eine leerstehende Hütte, die den Anschein erweckt, dass ihre Bewohner spontan das Weite gesucht hätten. Am nächsten Morgen machen sich Nancy und die anderen auf den Weg, um Hilfe zu holen. Was sie nicht ahnen: Der Wald ist verflucht und es gibt kein Entkommen... Als geübter Allesglotzer weiß man bei kleineren Horror-Streifen ja durchaus gewisse Hinweise schnell dahingehend zu deuten, dass das, was man sich gleich zu Gemüte führen wird, vermutlich nicht allzu toll sein wird (hier zum Beispiel: das angeteaserte Wald-Setting in der ersten Szene, 'ne gewisse Billigkeit in der Video-Fotografie oder - immer gerne genommen - der FSK 18-Flatschen wegen der Trailer und ein fetter "Uncut"-Vermerk auf dem Cover, um die Gorebauern zu ködern), aber bei "All Girls Weekend" springt einem direkt noch ein weiteres kurioses Detail ins Auge, was man noch nicht so häufig erlebt hat: Vorsicht bei Filmen, die da zu Beginn ihr eigenes Plakat-Motiv als Set-Dressing im Hintergrund einer Szene featuren! War da das Poster etwa zuerst da und der eigentliche Film nur ein Nachgedanke? Nun ja, fast scheint es so, denn für die Konzeption dieses Beinahe-Amateur-Streifens können maximal ein halber Nachmittag und ein Six-Pack draufgegangen sein, alles darüber hinaus würde mich doch schwer wundern. Um die Handlung der Marke "Ischen verlaufen sich im Forst" hat sich da nämlich niemand einen Kopf gemacht, ergo kann es auch nicht lange gedauert haben, die Geschichte flott auf einem Blatt Klopapier zu skizzieren. Wenn man das sterile Ambiente der knackscharfen HD-Prosumer-Optik mal beiseite lässt, ist hier alles haargenau so, wie damals in den 80er Jahren, als so ein Geh'-Wald-Schund wie "Ausflug in das Grauen" oder "Scream" (nicht der von Wes Craven, sondern der andere, auf den niemand einen Fick gibt) in der Videothek noch um die Gunst des Publikums gebuhlt hatte... schön war's nicht, was ist nochmal das Gegenteil von Nostalgie? Dafür leistet "All Girls Weekend" aber 'nen validen Beitrag in Sachen Gleichstellung der Geschlechter, denn er beweist, dass Frauen im Independent- und Low Budget-Sektor genauso große Scheisse fabrizieren können, wie ihre männlichen Kollegen. Eine irgendwie geartete Regie-Leistung von Lou Simons, die darüber hinaus ginge, Szenen ungeschickt und überhastet mittels Schwarz-Blende abzuwürgen, ist hier nämlich nicht zu erkennen, während der reinweg weibliche Cast durch die Bank einen eher ungeübten Eindruck macht und gerade mal so die stupiden Dialoge runterstammelt... hierzulande übrigens passend grützig synchronisiert, damit nix aus dem Rahmen fällt. Fazit: Ein minderbemittelter Rotz ohne Unterhaltungswert und weit unter jedem C-Film-Niveau.
2/10