Die Welt am Abgrund: der diabolische Diktator General Bison terrorisiert mit seiner gewalttätigen Streitmacht das Land. Über 60 UN-Mitarbeiter hat er bereits als Geiseln, verlangt 20 Milliarden Dollar Lösegeld, der gefährliche Konflikt steht an der Schwelle eines Weltkrieges. Da tritt der Oberbefehlshaber der Alliierten Truppen, Colonel Guile mit seiner Elitekämpferin Cammy zu einer geheimen Rettungsaktion an. Guile schleust zwei kleine Waffenschieber, die er bei einer Razzia erwischt hat, als Spitzel in die Gang des Waffenhändlers Sagat ein. Doch als sich in letzter Minute die Fernsehreporterin Chun-Li Zang einmischt, mißlingt der scheinbar perfekte Plan.
Ist schon irgendwie doof wenn in einem Film, der Street Fighter heißt, keine Street Fights vorkommen, ja bis zum Finale eigentlich überhaupt nicht gekämpft wird, in der Schule wär das schon hart an der Grenze Thema verfehlt. Zwar sind die meisten Figuren aus Capcoms Prügelvideospiel integriert, aber so richtig das Flair will bei altgedienten Zockern nicht wirklich aufkommen, da hat mir das gleichartige Mortal Kombat deutlich besser gefallen.
Auch die Story ist ziemlich einfach gestrickt, böser General Marke Größenwahn erpreßt die Allied Nations (sowas wie UNO, die sogar mit Blauhelmen rumrennen), deren wackerer Colonel zur Stürmung seiner thailändisch anmutenden Festung bläst. Leider wird dabei zu viel Zeit für Nichtigkeiten verplempert, die zwar stellenweise ganz amüsant sind, aber mit den erwarteten Kloppereien wenig bis gar nichts zu tun hat, so gibt es haufenweise Nebenkriegsschauplätze wie die rachedürstige Reporterin, des Generals Waffenschieber und den als V-Männern eingeschleusten Möchtegernkriminellen, nebenher züchtet Bison noch ein Steroid mutiertes Monsterdingens, alles hat zwar irgendwie schon mit der Gamestory von SF II irgendwo zu tun, wird aber ziemlich ungeschickt mit dem Realfilm verknüpft.
Dafür nimmt sich der Film erfreulicherweise selbst nicht allzu ernst. Hier ist alles quietschbunt, futuristisch aber auch comichaft humorig und einige der Jokes sind wirklich gut gelungen. Auch die Darsteller haten sichtlich Spaß an der Sache, sogar van Damme versprüht Talent (sein Gesicht als er einen Haufen Thugs mit seinem Minimesser bedroht, ist richtig gut geworden). Nur Kylie Minogue sollte man die Schauspielkarriere mal ausreden, sie sieht zwar schnuckelig aus und für Soaps a la Neighbours mags ja reichen, aber ingen kann sie deutlich besser.
Street Fighter ist jetzt nicht wirklich ein Topfilm, noch nicht mal in den Genres Kampfsport bzw. Viedeospielverfilmung. Er ist recht nett anzusehen, langweilig wirds auch nicht, aber das Drehbuch ist eigentlich für die Tonne.
5/10