Das lange Warten hat sich gelohnt. 'Ravager' ist ein würdiger Abschluss, der als einziges Sequel der Reihe zur Seele und den sensiblen Zwischentönen seines legendären Originals zurückfindet. Der Kreis schließt sich. 'Phantasm' begann mit den Ängsten eines Teenagers vor dem Verlust seiner Familie und seiner Freunde. 'Ravager' endet mit den Ängsten eines alten Mannes vor dem Verlust seiner Erinnerungen und damit seiner selbst. Bruchstückhaft und kryptisch, eröffnet 'Ravager' durch ständige Raum- und Zeitsprünge eine Vielzahl von möglichen Auslegungen. Für den Normalkonsumenten ist der Film praktisch ungenießbar und ohne Kenntnis der Vorgänger auch nicht mehr nachvollziehbar. Es dürfte daher schwer fallen, diesen mit dürftigen CGI-Effekten versehenen Flickenteppich als mittelmäßig zu empfinden.
Die Zusammenführung des Trios Reggie, Jody und Mike sowie die einfühlsame, auf Reggies Perspektive fokussierte Storyführung werden in ein globales, apokalyptisches Szenario eingebettet – eine seit vielen Jahren durch den 'Phantasm'-Kosmos geisternde finale Idee, die 'Ravager' einen ausgeprägten SF-Look verleiht. Diese elegante Lösung sollte ganz im Sinne der (mutmaßlichen) Erwartungshaltungen der Fangemeinde sein. Höhepunkt ist eine längere Sequenz auf dem Heimatplaneten des Tall Man. Die Silver Spheres sorgen für einige blutige Spritzer. Als kleines Bonbon gibt es in der letzten Szene, die je nach persönlicher Interpretation irgendwo zwischen Epilog, alternativem oder parallelem Ende angesiedelt ist, noch ein Wiedersehen mit Gloria Lynne Henry in ihrer Rolle der Kämpferin Rocky aus 'Phantasm III: Lord of the Dead'.