Der Unheimliche Mr. Sardonicus (1961)

Als der Londoner Arzt, Sir Robert Cargrave, bekannt für spezielle Behandlungsmethoden, einen Brief seiner ehemaligen Freundin Maude erhält, ahnt er nicht, in welch dunkle Machenschaften er verstrickt wird. Denn Maudes Gatte ist der geheimnisvolle Baron Sardonicus den ein grausames Schicksal fürchterlich entstellt hat. Ausgerechnet Robert soll ihn von dem höllischen Grinsen befreien, das seine Visage so entsetzlich verzerrt. Aber schon kurz nach Ankunft des großstädtischen Gastes auf dem Schloss des Barons, ist ihm einiges nicht geheuer, zum Beispiel das eine Dame im Gesicht übersät von Blutegeln ist. Doch das ist erst der Beginn eines Albtraums.

Meines Wissens ist das der erste Film, den ich von Kult-Regisseur Wiliam Castle je gesehen habe. Eben diesen Kult erlangte der gute Mann aber weniger durch seine sensationellen Einspielergebnisse, sondern durch seine skurrilen Einfälle, die er hatte, um seine Streifen zu promoten.

 Zum Beispiel bot er mal eine Lebensversicherung über 1.000 US-Dollar, für den Fall, dass ein Zuschauer an Todesangst sterben würde, was natürlich völlig ausgeschlossen war, denn so schlimm waren seine Filme nun wirklich nicht. Im sehr ausführlichen und schönen Booklet erfährt man noch jede Menge kuriose Dinge über den Mann, der wirklich alles unternahm, damit seine Filme mehr Aufmerksamkeit erregten.

Sehr schön ist auch das wunderschöne Mediabook. Sehr liebevoll gestaltet und absolut ansprechend. Das eigentliche Highlight ist allerdings die Optik. Für einen Film aus dem Jahre 1961 !!! bekommt man ein unfassbar gutes Bild präsentiert. Auch wenn der Streifen in schwarz-weiß gedreht wurde und alte Filme remastered da immer eine bessere Figur machen als colorierte, ist das hier schon außergewöhnlich gut.

Dazu gibt es noch einige kurze Featurettes, zum Beispiel einen Kommentar von Filmhistoriker Jonathan Rigby und Stuart Gordon. Dazu seltenes Werbematerial und das lustige Gimmick „Punishment Poll“, über das ich jetzt aber nicht zu viel verraten möchte, Auch dahinter verbirgt sich wieder eine spezielle Idee von Castle, die im oben erwähnten Booklet auch ausführlich beschrieben wird.

Da der Streifen unter WILLIM CASTLE COLLECTION #1 erscheint, ist davon auszugehen, dass KOCH MEDIA noch mehr Streifen des Herrn auf den Markt bringen wird. Das wird viele Cineasten freuen.

Ganz schwer ist es für mich natürlich, den Streifen nach heutigen Maßstäben zu bewerten, besonders wenn man ihn das erste Mal gesehen hat. Daher beschränke ich mich hauptsächlich auf die Verpackung und die technischen Dinge und da gibt es wahrlich absolut nichts auszusetzen.