Review

Laila ist Stripperin in einer schummrigen Bar. Eines Nachts wird sie von einem Gast verführt. Sie geht mit ihm. Er überredet sie dazu, LSD zu nehmen. Während des Liebesakts bekommt Laila farbenprächtige Halluzinationen. Was anfangs noch Spaß macht, wird für sie zunehmend bedrohlich, sodass sie ihren Bettpartner beim Sex mit einem Schraubenzieher ersticht. Trotzdem auf den Geschmack gekommen, schleppt die Stripperin nun regelmäßig Männer ab, zieht sich LSD rein und killt die Kuppler während des Liebemachens…

LAILA – VAMPIR DER LUST… also mindestens zwei Dinge stimmen nicht an dem Titel!
Nr. 1, „Vampir“: Mit Vampirismus, Blutsaugern und dergleichen hat der Streifen einfach gar nichts zu tun. Null. Nada. Es sei denn, man betrachtet die Thematik der Drogensucht bzw. die Aufgeschlossenheit bewusstseinsverändernder Substanzen aus der Sicht eines in den 50ern lebenden, konservativen Republikaner-Hinterwäldler-Sheriffs. Für diesen Schlag von Mensch könnten experimentierfreudige, leicht abgedriftete Charaktere wie Laila unter Umständen als Vampire angesehen werden.
Nr. 2, „Lust“: Mit Lust verbindet man ein Mindestmaß an Erotik, welches hier nicht erfüllt wird. Der Streifen besteht größtenteils aus billigen Striptease-Einlagen von sich im Rotlicht räkelnden und die Hupen kreisen lassenden Damen. Des Weiteren aus unendlich langweiligen Sexszenen, in denen lackierte Frauenhände die über nackte Männerrücken kratzen. Vollkommen ungeil und plump das Ganze. Klar, Laila selbst ist ein einigermaßen hübsches Mädel, und ja, dem Streifen hängt dieser Hauch des Verruchten an. Unterm Strich reicht das aber nun mal nicht, um bei Stange zu halten.

LAILA ist schmuddeliges Filmchen mit einer aufklärerischen Mission. Bei der einleitenden Befragung eines maskierten LSD-Konsumenten (nur in der deutschen Fassung enthalten!) fühlt man sich an den aufgeschlossenen Zeitgeist der 68er-Bewegung erinnert. Fraglich bleibt, welche Position der vertritt. Ist seine Aussage „Drogen sind okay“ oder versucht er mit der Zuschaustellung der Nebeneffekte (Kontrollverlust, Wesensveränderung, Sexsucht und Mordgelüste!?) die exakte Opposition einzunehmen. Die im Film dargestellten Halluzinationen nehmen aber nicht allzu viel Platze ein und kommen auch nicht über das Niveau von ein paar kuriosen, auf Gesichter projizierten Lichtmustern nicht hinaus. Also kein Trip im Stile von EASY RIDER, FEAR & LOATHING oder DER HÖLLENTRIP.

Der Film ist ziemlicher Schund, was nicht so tragisch wäre, mache er zudem nicht auch noch sehr wenig Spaß. Miese Erotik, im Grunde keinerlei Handlung, Gore nicht erwähnenswert. Wahrlich bezaubern dagegen ist die deutsche DVD-Veröffentlich von Subkultur, die mit der Trailershow und den alten Werbespots tolles „Grindhouse“-Feeling aufkommen lässt. Da wird der Film seiner Veröffentlichung fast nicht gerecht.

LSD: (+)(-)(-)(-)(-)
Nudity: (+)(+)(+)(-)(-)
Gore: (+)(-)(-)(-)(-)

Fazit:
Bescheidenes Zeugnis einer Zeit, als Drogen noch für Spaß, Freiheit und Aufgeschlossenheit standen.

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