Laila - Vampir der Lust (1968)

Eine Stripperin und ihr etwas schmieriger Freund gehen in eine einsame Lagerhalle, um etwas Spaß (...) zu haben. Um das Vergnügen noch zu pushen, reichert der Lover einen Cocktail mit LSD an. Doch der Schuss geht nach hinten los: Laila, so heißt die gute Frau, löscht ihrem Liebhaber im Zustand hallzunativer Wahnvorstellungen die Lampen aus. Fortan hat die Lady einen echten Sockenschuss, denn immer wenn es in die Horizontale geht, bricht der Irrsinn mit ihr durch und sie ermordet einen Mann nach dem anderen...

In England verboten, in Deutschland völlig unbekannt ist "Mantis in Lace" ein echter Mini-Klassiker des psychotronischen Kinos. Dabei geht die Story relativ simpel von statten: Laila killt Männer, dann ermittelt die Polizei, dann kommt eine Strip-Einlage, dann ist Laila wieder dran... Ehrlich gesagt zieht man sich solche Streifen nicht wegen ihrer Komplexität rein, sondern in erster Linie wegen den schrägen Halluzinationsszenen, die teilweise fast schon künstlerisches Flair besitzen, teilweise schön trashig-bizarr, mitunter auch sehr albtraumhaft sind. Dabei war einige Kompetenz hinter der Kamera von nöten, um die entsprechenden Images einfangen zu können: Vollprofi Laszlo Kovacs, früher für so manchen Exploitation-Spaß zu haben, mittlerweile für die bewegten Bilder von Filmen wie "Easy Rider", "Ghostbusters" oder "Miss Undercover" verantwortlich.

Seiner Zeit kamen gleich zwei Versionen von "Mantis in Lace" auf den Markt: eine gekürzte für alle Horrorfans, sowie eine um Nudies und Sex angereicherte für die Erotikfraktion. Immerhin: die puffigen Striptease-Szenen wurden mittlerweile sogar von Robert Rodriguez in "Planet Terror" zitiert. Ansonsten ist die Harry S. Novak-Produktion schön verrucht, wenig blutig, dafür aber weird im wahrsten Sinne des Wortes.

Schlussfazit: Drogen sind Scheiße. Punkt. Nichts für kleine Kinder, nichts für alte Menschen, nichts für den Rest der Erdbevölkerung. Aber "Mantis in Lace" hat Klasse! Die Klasse eines guten psychedelischen Sexy-Schockers, den sich Freunde des absonderlichen Kinos auf jeden Fall mal geben sollten.

8 solide Punkte.