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Bryan Singer hat mit den ersten beiden sehr gelungenen X-MEN-Filmen einen frühen Meilenstein im Superheldengenre gesetzt und mit dem vorigen Teil DAYS OF FUTURE PAST zumindest einen unterhaltsamen, komplexen Blockbuster kreiert. Um so verwunderlicher ist, wie APOCALYPSE so gnadenlos schlecht werden konnte.

Der neue X-MEN-Film spielt nicht nur in den 80ern, er folgt auch einer 80er-Jahre-Dramaturgie – komplett mit allen dümmlichen Motiven und Klischees zahlreicher Actionstreifen der Ära. Singer und seine Co-Autoren konnten sich offenbar nicht zwischen ernsthaftem Drama, Pop-Unterhaltung und B-Movie-Kitsch entscheiden (oder erkennen den Unterschied nicht mehr) und haben so alles zu einem schwer genießbaren Brei verrührt, bei dem talentierte Schauspieler wie Michael Fassbender gezwungen werden, absoluten Nullerphrasen schwerste Bedeutung zu verleihen, bei dem Auschwitz als Kulisse für CGI-Showcases missbraucht wird und eine Kernsequenz auf der Glaubwürdigkeit dessen beruht, dass ein polnischer Dorfpolizist mit einem selbstgeschnitzten Holzpfeil versehentlich zwei Menschen gleichzeitig erschießen könnte.

Klar gibt es auch hier ein paar tolle Szenen, aber diese wirken wie aus einem anderen Film, beispielsweise der Quicksilver-Auftritt, der ja auch einfach nur die beste Szene des Vorgängerfilms kopiert und versucht zu toppen – wobei auch hier wieder etwas vom Charme verloren geht.

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