Review
von Psst!
James Wan geht mit seiner Anlehnung an die klassischen Haunted-House-Filme der 70er in die zweite Runde.
An den ersten Teil hatte ich recht positive Erinnerungen, zumal man bei dem Regisseur über die ruhigere und auf Grusel ausgerichtete Machart überrascht war.
Der zweite Teil hingegen zu einem Sujet, das ja bereits mit dem Klassiker „Amityville“ eigentlich bereits auserzählt war, konzentriert sich dann auf ein Puzzle aus altbekannten Versatzstücken, die man wirklich alle schon einmal gesehen hat. Insofern wirkt „The Conjuring 2“ wie ein Best Of modernen Horrorkinos, dem es nicht gelingt, eine prägnante Eigenständigkeit zu entwickeln. Dafür ist die erzählte Geschichte schlicht zu dünn und wenn man in allgemeiner Abstumpfung nicht mehr auf die Jump Scares reagiert, da sie tatsächlich allesamt vorhersehbar sind, wenn man in den letzten Jahren zwei bis drei Beiträge zum Genrekino gesehen hat, dann bleibt tatsächlich ein eher fader Film übrig, dessen Schablonenhaftigkeit in Bezug auf Handlungsbogen und Charakterdarstellung kein kreatives Gegengewicht findet.
Für Jugendliche, die sich dem Genre annähern wollen, mag dieser Film demnach geeignet sein, eine durch einige Schreckmomente angereicherte Zeit zu verbringen. Für Genrekenner bleibt aber ein nur leidlich unterhaltsamer und in manchen Szenen sogar unangenehm kitschiger Film, den man wirklich nicht gesehen haben muss. Vergleicht man dann das Ganze mit „The Exorcist“ von 1973, wird einem zusätzlich bewusst, wie einfallslos und „unböse“ James Wans Beitrag insgesamt geworden ist. Manchmal ist weniger (Hokuspokus) mehr (Horror).