Hier ist wirklich alles im Arsch, niemand hat Geld, Gold, ein sorgenfreies Leben. Der wirtschaftliche Niedergang der USA, in besondere des Amerikas der Unter- und Mittelschicht ist das Thema dieses Films, der zwar in der Jetztzeit spielt, aber ein Western ist.
Ein Western mit zwei Bankräubern, einem Brüderpaar. Cool der eine (Chris Pine), mit kurzer Lunte der andere (Ben Foster), und zwei Marshalls, die das Duo verfolgen. Das sind Jeff Bridges und Gil Birmingham, dessen Name wohl vielen nicht sagen wird, die Fresse allerdings ist aus der "kennt man"-Kiste.
Mühelos gelingt es dem Film mit Motiven des Western seinen Abgesang auf das Hier und Heute zu erzählen. Ruhig, aber nicht bedächtig, mit vom Hauptdarsteller-Quartett bis zur Kellnerin im Diner genau gezeichneten Charakteren. Insbesondere Bridges steht dabei für das alte Amerika. Dass sein Partner zum Teil indianischer Abstammung ist, gibt einen weiteren Hinweis auf die Geschichte dieses Landes.
Die alte und die aktuelle Generation sind in David Mackenzie Film am Arsch. Alleingelassen von den Mächtigen in Politik und dem Kapital. Analog dazu sterben die Kleinstädte dahin.
Und doch, Hoffnung gibt es. Die Jugend. Namentlich Chris Pines Söhne, die nicht am Nachmittag schon Bier trinken mögen. Sechs Punkte.