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Maureen (Kirsten Stewart) hat mediale Fähigkeiten. Sie checkt Häuser auf eventuelle spirituelle Präsenzen. Kürzlich ist ihr Zwillingsbruder verstorben. Auch er war Medium und versprach Maureen, ihr nach seinem Tod ein „Lebenszeichen“ aus dem Jenseits zukommen zu lassen.
Maureen hat aber auch einen bodenständigen, weltlichen Job. Sie reist um die Welt und kauft für eine berühmte Galeristin Klamotten ein. „Personal Shopper“ nennt sich das. Als diese Galeristin ermordet aufgefunden wird, meldet sich eine unbekannte Person bei Maureen via Whatsapp…

I can text dead people. Oder wie?

Nebulöse Geistererscheinungen. Ein Gespenst kotzt Ectoplasma. Und Kirsten Steward hackt auf ihr Handy ein. PERSONAL SHOPPER ist in vielerlei Hinsicht ein blasierter Hipsterstreifen. Ordentlich „artsy fartsy“. Mit schicken Vintage-Pullovern und stylischen Kameraeinstellungen. Der Film ist furchtbar langweilig und hinterlässt doch einen positiven Gesamteindruck. Es passiert nichts. Nichts, nichts, nichts. Man ist schon so weit, den Film komplett zu verteufeln. Dann wird’s doch noch ziemlich spannend. Und der Showdown lässt den Zuschauer grüblerisch und aufgewühlt zurück. Ein Film mit Nachklang. Und mit Kirsten Stewart (TWILIGHT). Kann es sein, dass sie wirklich die schlechteste Schauspielerin der Welt ist? Auch hier kommt man um diese Frage ab und an nicht herum. Die Rolle der abgefuckten Depressiven steht ihr zwar. Als Medium taugt sie aber nichts. Der deutsche Schauspieler Lars Eidinger (HELL) und die Österreicherin Nora von Waldstätten (DAS EWIGE LEBEN) liefern dagegen versierte Arbeit ab.

Gefühlt die Hälfte des Films wird geschildert, wie die entrückte Protagonistin Maureen mit einem Unbekannten textet. Hierbei werden die sanften Szenenübergänge vom Anfang von harschen Schnitten abgelöst. Besonders die Szenen, in denen Maureen textet, während sie mit dem Zug unterwegs ist, vermitteln glaubhaft Stress und Anspannung. Der französische Regisseur Olivier Assayas (PARIS JE T’AIME, DIE WOLKEN VON SILS MARIA) beweist sich in Punkto Bildsprache als Meister seines Fachs.

Fazit:
SIXTH SENSE via Whatsapp. Besänftigend, entschleunigend, paranormal und hip.

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