Ein bißchen heile Welt…08.07.2021
Worum geht es?
Cass, Witwe, erfolgreiche Rechtsanwältin, zwei Kinder, für die ist keine Zeit, das Leben zu durchgetaktet, da braucht man eine Nanny. Dumm nur, wenn die Kinder sich einen Spaß daraus machen, die Nannies zu verschleißen ( nun, die eigene Mutter ist daran nicht unschuldig, für sie steht der Beruf einfach zu sehr im Vordergrund...). Welch Glück, daß Matthew, ein alter Mitschüler von Cass und schon im Ruhestand, weil mit IT reich geworden, wieder vor Ort ist. Er steht als männliche Nanny zur Verfügung, weil er, so seine Wette mit seinem Vater, diesen davon abbringen will, den lokalen Hafen zu Bürogebäuden umzubauen. Eh klar, wie alles ausgeht...
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Der Leser von Julia-Liebesromanen wird sich hier wohl fühlen – der Rest eher nicht.
Warum?
Abgesehen von der reichlich banalen Story...es paßt beim Personal so einiges nicht zusammen. Cas ist viel älter als Matthew, so Anfang 50, obwohl beide zur gleichen Zeit in der Schule waren. Die Kinder aber sind unter zehn, die Großmutter knappe 60, da hat man sich beim Casting wahrlich nicht allzuviel Mühe gegeben. Vergessen wir fairerweise die gelangweilte Synchronisation, die wieder einmal aufzeigt, daß man Filme besser im Originalton guckt, doch der Rest ist leider auch nicht viel besser. Matthew ist pragmatisch, hat Engelsgeduld, die halslosen Schädlinge mögen ihn sehr, nur Cass braucht noch ein bißchen...dann ein kleines Hemmnis vor dem Happy-End, man kennt das aus all den anderen Liebesfilmen, mit denen man, so wie mit diesem hier, Lebenszeit weitgehend verschwendet hat, zumindest objektiv betrachtet. Auf der anderen Seite aber kann man das Hirn in den Ruhemodus versetzen, kann die Liebste in die Arme nehmen und einfach entspannt vor sich hin gucken...den Fernseh-Film hat man rasch wieder vergessen, aber die Zeit dabei war angenehm, daher wohlwollende 5/10.