Review

Wer Streifen wie „Poltergeist“, „Amityville“, „Conjuring“ oder „Sinister“ gesehen hat, wird bei vorliegendem Streifen das eine oder andere Déjà-vu-Erlebnis haben und sich fragen, ob die Produktionen von Jason Blum immer liebloser ausfallen. Regisseur Greg McLean, von dem wir aufgrund zweier Ausgaben „Wolf Creek“ eine recht harte Gangart gewohnt sind, gibt sich hier betont zurückhaltend, was nicht das größte Manko des Streifens ist.

Nach einem kurzen Trip zum Grand Canyon, bei dem der autistische Junge Michael fünf merkwürdige Steine in einer Höhle findet, scheint es im Haus der Familie Taylor zu spuken. Vater Peter (Kevin Bacon) und Mutter Bronny (Radha Mitchell) sind überfordert, da von ihrem Sprössling eine unberechenbare Gefahr auszugehen scheint…

Einsame Wüstenlandschaften liegen dem Australier McLean, wie die ersten Minuten des Werkes untermauern, als zwei Familien campen und die Kids einen Abstecher in die Berge unternehmen, bei dem Michael eher zufällig in eine Höhle plumpst und die besagten Steine einsackt. Der darauf folgende Familienalltag wirkt demgegenüber ernüchternd und verdammt oberflächlich, denn vorherrschende Probleme werden nur vage angerissen, jedoch nicht eingehender thematisiert: Töchterchen leidet unter Bulimie, Mutter neigt zum Wodka und Dad zum Seitensprung, was dessen Chef mit einer jungen neuen Arbeitskraft im Büro sogar zu unterstützen scheint. Der Spuk lässt indes auf sich warten.

Mal gibt es ein paar schwarze Handabdrücke, dann scheint Michael im Gespräch mit der imaginären Freundin Jenny, die jedoch nie zu sehen oder zu hören ist, Wasserhähne schalten sich ein und es wird erst etwas interessanter als ein Wolf im Haus erscheint, zumal die Szene gut getrickst ist und ein wenig Spannung erzeugt. Darüber hinaus erscheinen zwar gegen Finale ein paar Geister, doch die Szenerie wirkt überaus sparsam inszeniert und untermauert erneut das mangelnde Herzblut und die ausbleibende Originalität.

Stattdessen werden Klischees und irrationale Verhaltensweisen im Minutentakt abgespult, sämtliche Mimen scheinen gelangweilt, unterfordert oder neben der Spur und auch der Score vermag keine Akzente zu setzen. Die wenigen Tricks und Computereinlagen fallen qualitativ okay aus, doch wirkliche Momente zum Erschrecken oder gar Zusammenzucken sind nicht vorhanden.

Und so kommt der Stoff etwa so austauschbar und beliebig daher wie der Titel selbst, einschließlich eines mexikanischen Mediums mitsamt Austreibungsritual. Bacon und Mitchell versuchen erst gar nicht gegen das unmotivierte Drehbuch anzukämpfen, zumal die beiden rein gar nicht miteinander harmonieren und die Kinder einen leichten Nervfaktor einbringen. Mit Gänsehaut, nachfolgenden Alpträumen oder nervenaufreibender Spannung haben die 93 Minuten Laufzeit letztlich nicht viel zu tun.
Knapp
4 von 10

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