Review

iHaveCNit: Elle (2017)

Nachdem ich mitbekommen habe, wie dieses Jahr bei den Golden Globes in 2 Kategorien Favoriten von mir („Toni Erdmann“ als bester fremdsprachiger Film und Amy Adams für Dr. Louise Banks in „Arrival“ als beste Hauptdarstellerin Drama) leer ausgegangen sind und dafür der neueste Film von Paul Verhoeven und seine Hauptdarstellerin Isabelle Huppert triumphieren konnten, war klar, dass ich mir auch mal „Elle“ ansehen musste. Nach meiner Sichtung konnte ich erst keine genaue Aussage treffen. Ich wusste ehrlich genau nicht, was ich davon halten soll. Also versuche ich es trotzdem in Worte zu fassen.

Michelé ist eine erfolgreiche, toughe Frau mit dunkler Vergangenheit. Als bei ihr am helllichten Tag eingebrochen und sie vergewaltigt wird, wählt sie ihren eigenen Weg, mit dieser Tat umzugehen. Doch dieser Weg ist sehr riskant.

Charakterdrama, Beziehungsdrama, Missbrauchsdrama, Satire – sehr vielschichtig wird uns dieser Film präsentiert, der zwischen den Ebenen sehr sprunghaft agiert. Wir bekommen genau das, was wir nicht erwarten. Handlungen und Entscheidungen, die jedweder typischen Logik entbehren. Beinahe zuviel, um das alles in seiner Komplexizität zu erfassen. Für mich ist der Film aber weder Drama, Kömodie, Satire – sondern eine Charakter- und Fallstudie, wie ich sie in dieser Art noch nicht gesehen habe – die mich aber nicht abgeholt hat. Isabelle Huppert spielt ihren unglaublichen komplexen, ambivalenten Charakter und Mittelpunkt des Films aber auf den Punkt und ich respektiere Paul Verhoeven dafür, einen so mutigen, komplexen und kontroversen Film gemacht zu haben. Auch wenn ich die Entscheidung bei den Globes eher als Entscheidung für Paul Verhoeven und nicht gegen „Toni Erdmann“ sehe und anders entschieden hätte.

„Elle“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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