Little Trouble In Big China
"The Warriors Gate" ist das perfekte Beispiel dafür, wie es in Zukunft öfters laufen wird in der Welt des Films. Der Westen, egal ob Hollywood oder Europa, wird und muss mit und für den asiatischen Markt produzieren. Dafür sind China und Co. einfach zu sehr am boomen. "The Warriors Gate" ist eine französisch-chinesische Koproduktion und ganz sicher keine kleine. In dem schick aussehenden Abenteuer-Spektakel wird ein eher nerdiger Teenager durch ein Portal in Krugform (?) in eine fernöstliche Fantasywelt gezogen, wo er die eingesperrte Prinzessin aus den Händen eines düsteren Barbaren befreien muss... und das alles nur auf Grund seiner Gaming Skills, die die Bewohner der fremden Welt für echt hielten.
Das launige Actionepos hat viele Gemeinsamkeiten mit dem neuen "Jumanji", erinnert jedoch ebenso an legendäre Produktionen mit denen man aufgewachsen ist, ala "Die Goonies" oder "Die Braut des Prinzen". Nur leider für mich mit nur einem Quäntchen von deren Magie. Und das liegt nicht nur an der Kindheits-Nostalgie. Ich kann mir einfach kaum vorstellen, dass die aktuellen 8-14 Jährigen auf diesen naiv-süßen Martial Arts-Babykurs allzu sehr abfahren. Deren Eltern noch viel weniger. Da er qualitativ doch eher in der trashig-unschuldigen Liga spielt, irgendwo zwischen "Double Dragon" oder "Turtles 3". Die Prinzessin ist zuckersüß, die Landschaften sind prachtvoll, die Kampfszenen solide. Plus ein wie immer sehr witziger und augenzwinkernder Dave Bautista als eine Art König der Barbaren. Doch all das reicht nicht, um den faden Beigeschmack eines lauwarmen Aufgusses aus den Augen zu waschen.
Fazit: für Kinder ein netter Zeitvertreib und erster Berührungspunkt mit dem fernen Osten, Kampfkunst und Abenteuerfilmen. Als Erwachsener hat man jedoch bessere Alternativen an jeder Ecke und ist schnell gelangweilt. Lieber "Turbo Kid", "The Great Wall" oder den sehr ähnlichen, besseren "The Forbidden Kingdom" schauen. Oder gleich zu den Klassikern aus den 80ern greifen, auf die sich die internationale Grossproduktion ungeniert stützt. Keine Gurke, oft aber nahe dran.