3D-Review
Jack ist ein ganz normaler Teenager, der sich mehr für Videospiele als für die Realität interessiert, in der er von seinen fiesen Mitschülern gehänselt wird. Doch eines Tages wird das Spiel Wirklichkeit: Ohne Vorwarnung wird Jack durch ein magisches Portal ins alte China transportiert. Dort soll er die entführte Prinzessin aus den Fängen des Feindes befreien. Das Problem: Er hat keinerlei Kampferfahrung. Daher bleibt ihm nur übrig, sich auf seine Videospielkenntnisse zu verlassen, die sich bei der Ausbildung zum Kung-Fu-Kämpfer als sehr hilfreich erweisen… (Zitat: Presstext Universum Film)
Keine Frage, „The Warriors Gate“ wird wohl nie einen Preis für Originalität gewinnen oder gar Cineasten in Verzückung versetzen, doch wer märchenhaft-unbeschwerte, zuweilen sogar alberne Martial-Arts-Fantasy-Unterhaltung für Im-Herzen-Junggebliebene anlässlich eines bierseligen No-Brain-Abends sucht, der wird von Mathhias Hoenes „The Warrior Gate“ nicht wirklich enttäuscht werden. Die chinesisch-französische Co-Produktion, die mit einem Drehbuch von Luc Besson und Mark Kamen aufwartet, das sich quer durch alle sattsam bekannten Vorbilder fräst und dabei ganz nebenbei dem 1980er-Jahre-Kino von Steven Spielberg und Joe Dante huldigt, bietet genügend Action, Tempo und Eye-Candy in Form von opulenter Ausstattung und beeindruckenden Landschaften, um lange Zeit geschickt zu vertuschen, dass selbst für heranwachsende Teenies – die erklärte Zielgruppe des Films – die Story sehr dünn zu sein scheint. Doch frei nach dem Motto lieber-gut-geklaut-als-schlecht-erfunden vermischt die Handlung recht wild Ost- und West-Verbal-sowie-Slapstick-Humor, setzt auf die immer gleichen Versatzstücke, die überall auf der Welt funktionieren, und überfordert zu keiner Zeit jüngere wie große Zuschauer, so dass mal wieder von einem „Familienfilm“ gesprochen werden darf. Dass „The Warriors Gate“ gerade auf dem chinesischen Markt einfach nur als ein naiv-munteres Culture-Clash-Vergnügen mit puren Zirkus-Unterhaltungs-Attitüden angesehen wird, zeigt die dort extensiv betriebene 3D-Kino-Vermarktung des Films, obwohl es einen wirklichen Mehrwert in Form von sehenswerten Pop-Outs etc. eigentlich nicht gibt. Nein, bis auf ein paar Schneeflocken und umherschwirrende Pfeile ragt Dir kaum etwas entgegen, doch wenigstens stimmt die allgemeine Räumlichkeit (im Falle der BMX-Verfolgungsjagd zu Beginn des Films durchaus beeindruckend), so dass „The Warriors Gate“ optisch weitaus tiefer gerät als inhaltlich. Auf BD hierzulande auch in 3D und somit durchaus empfehlenswert. Bildformat: 2,35:1. Mit Uriah Shelton, Mark Chao, Ni Ni, Dave Bautista, Francis Ng u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin