Es ist für uns westlich geprägte Kinogänger nicht leicht zu begreifen, wie diese Schmierenkomödie zum erfolgreichsten Film an den chinesischen Kinokassen werden konnte. Aber die Chinesen haben es eben gerne etwas, nun ja, sagen wir „plakativer“, insbesondere, wenn’s ins – nennen wir es mal „komödiantische“ – geht.
Und so wird in THE MERMAID nicht nur auf Witz komm raus overacted, es gibt natürlich auch den unvermeidlichen Slapstick (wobei man hier bei der einen oder anderen entwaffnend albernen Szene dann doch einfach lachen muss), es gibt haufenweise Computertricks, die jede Sendung mit der Maus besser hinbekommen würde und es wird auch – Achtung, festhalten! – gesungen. Wenn auch glücklicherweise nur kurz. Überhaupt erinnert der Film mit seinem naiven Kitsch am ehesten an ein Bollywoodmärchen, nur ohne die mitreißenden Tanznummern, dafür gibt es wasserballspielende Meermänner. Darüber hinaus hat der Film ein gutes Herz und eine Botschaft (nicht „Esst mehr Fisch!“, sondern „Rettet die Meere!“), die er uns dann auch gerne des öfteren mit der Keule serviert – aber beides sucht man zumindest in den meisten Hollywood-Blockbustern vergeblich.
Mit rund 90 Minuten ist der Spaß kurz genug geraten, dass er nicht all zu sehr nervt, empfehlenswert ist er aber wirklich nur für Hartgesottene. Schade übrigens, dass der für eine 3D-Auswertung gedachte Film auf dem Fantasy Filmfest nur in 2D läuft, die dritte Dimension hätte den Trash vielleicht nochmal etwas unterhaltsamer gestaltet.