Undisputed IV: Boyka Is Back (2016)

Mega-Fighter Boyka prügelt versehentlich einen Kontrahenten im Ring zu Tode und versucht anschließend bei der Witwe Abbitte zu leisten, indem er ihre Schulden bei einem Gangsterboss in den illegalen Tournier-Kämpfen, die dieser veranstaltet, tilgt. Der vierte "Undisputed" ist nach zwei wirklich superben Vorgängern leider eine arge Enttäuschung geworden, keine Ahnung ob das nun am fehlenden Knastfilm-Ambiente, der banalen Erlösungs-Geschichte aus dem Baukasten für mittelmäßige Drehbuch-Schreiberlinge, oder dem Umstand, dass statt Isaac Florentine dieses Mal ein Syfy-Schrott- und TV-Filmchen-Regisseur inszeniert hat, liegt... vermutlich an einer Kombination aus allen genannten Faktoren. Der Einzige, der hier wirklich noch glänzt, ist Scott Adkins, der ob des gesteigerten Drama-Anteils vermehrt die Gelegenheit erhält, zwischen den Aufs-Maul-Einlagen richtig zu schauspielern. Sein Yuri Boyka ist immer noch einer der erinnerungswürdigeren Antihelden der jüngeren Filmgeschichte, der trotz aller Unsympathien, Ecken und Kanten den Zuschauer abholt, weil man sich dennoch mit ihm identifizieren und seine Motivationen nachvollziehen kann, was zu einem nicht geringen Teil tatsächlich an Adkins' Performance liegt. Dass er nun aber auch noch gegen das Skript ankämpfen muss, das ihm eine Jesus-Macke andichtet (der religiöse Unterbau des Charakters wurde von Florentine dezenter und subtiler abgehandelt, hier kriegt man ihn mit dem Vorschlaghammer reingedrückt), schwächt die Figur im Großen und Ganzen leider eher. Hmm. Ich mochte die "Undisputed"-Filme auch wegen ihrer verqueren Franchise-Prämisse (jede Fortsetzung handelt davon, wie der Antagonist des Vorgänger-Streifens Läuterung erfährt und ein besserer Mensch wird... indem er andere Leute zu blutigem Brei prügelt), und gerade der dritte Teil hatte ein wirklich wunderbares Feelgood-Ende, bei dem einem das Herz aufgeht. Eventuell hätte man es wirklich dabei belassen sollen. Ach ja, zur Action: insgesamt okay, Adkins topfit wie immer, die großen Jubel-Momente fehlen gänzlich. Meh.

5/10