Zwei Wissenschaftler stellen sich für ein Experiment zur Verfügung, bei dem sie drei Jahre in einem speziellen Schlaf verbringen sollen. Als sie nach fünfzig Jahren schließlich erwachen, müssen sie feststellen, dass sie schlicht weg vergessen wurden und nach dem dritten Weltkrieg nun die letzten Männer auf der Welt sind, die von Frauen unter der Erdoberfläche regiert wird, da ansonsten alles verstrahlt ist. Zunächst glauben die beiden, im Paradies gelandet zu sein, doch dann begegnen ihnen die Feministinnen zunehmend feindseliger.
Oberflächlich betrachtet ist "Sex Mission" vor allem eines: Lupenreiner Trash und damit unterhält der Film auch für seine Verhältnisse ausgesprochen gut. Das Design wirkt an allen Ecken und Kanten einfach billig, die Apparaturen und die unterirdische Welt könnten kaum künstlicher wirken und auch die Darsteller spielen alles andere als Oscar-verdächtig gut. Hinzu kommt die Story, die wie eine auf Männer und Frauen übertragene "Planet der Affen"-Version anmutet, die eine oder andere schwache Wendung inklusive. Anders als bei manch anderem Schundprodukt fühlt man sich als Zuschauer dennoch nicht verschaukelt, weil durchaus ein gewisses Maß an Einfallsreichtum und Engagement erkennbar ist. Vielmehr ist "Sex Mission" unterhaltsam, weil er einige amüsante Stellen beinhaltet und die Macher durchaus mit etwas Eigenironie an die Sache herangegangen sind. Aufpoliert wird das ganze zudem mit ein paar attraktiven polnischen Darstellerinnen, die immer mal wieder leicht bekleidet durchs Bild rennen. So ist "Sex Mission" unterhaltsamer Trash, nichts Berauschendes, aber allemal amüsant und innovativ.
Bedenkt man dann noch, dass "Sex Mission" 1984 in Polen entstand, wird er filmhistorisch betrachtet fast schon bedeutsam. Die Kritik an den Frauen, die gelernt haben ohne die Männer zu leben, die alles historisch schlechte diesen in die Schuhe schieben, während aus Kopernikus und Albert "Alberta" Einstein mal eben Frauen werden, ist deutlich erkennbar. Ihr zum Großteil aus Halbwahrheiten und Lügen zusammengeschustertes Weltbild, mit dem sie die übrigen Frauen kleinhalten und gegen die Männer aufhetzen, dient der Kontrolle und der Verdummung ihrer Mitglieder. Die Kritik am totalitären Frauenstaat ist damit natürlich gleichsam eine Kritik am Warschauer Pakt, am Kommunismus und deren Weltsicht. In den besten Momenten, in denen die Ignoranz und das Lügengebilde der Feministinnen durch den Kakao gezogen werden, wird die kommunistische Ideologie und das System dahinter schnell als Idiotie entlarvt und karikiert.
Fazit:
"Sex Mission" ist mehr als unterhaltsamer Trash mit lächerlicher Ausstattung, nackten Frauen, miesen Darstellern, aber auch viel Humor, er ist eine Satire, die den totalitären Staatsapparat ihrer Zeit anprangert. Kein Meisterwerk, auch keine Perle, aber auf jeden Fall sehenswert.
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