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Nach "Harte Ziele" ist "Broken Arrow" der zweite Hollywood-Streifen von John Woo, der allerdings deutlich zahmer ausfällt als der Vorgänger mit Jean-Claude Van Damme. Dennoch ist das Werk ein passables Action-Movie geworden.

Major Viv Deakins (John Travolta) und Captain Riley Hale (Christian Slater) sind Elitepiloten der US-Air Force. Sie erhalten die Order, einen Überflug mit dem topgeheimen B3 Stealth-Bomber zu absolvieren. Ihre Ladung: zwei Nuklearbomben. Während des Flugs versucht der korrupte Deakins allerdings Hale zu töten. Doch Hale kann entkommen. Gemeinsam mit seinen Verbündeten bringt Deakins die Atomwaffen in seine Gewalt, um die Regierung der USA zu erpressen...

Den Film beherrscht eindeutig John Travolta (Im Körper des Feindes) als Schurke, der stets Herr der Lage ist. Zwar nicht so brilliant wie seine Performance in seiner zweiten Zusammenarbeit mit John Woo, dennoch besser als Christian Slater (True Romance), der als Held da kaum mithalten kann. Denn Slater wirkt immer noch mehr wie ein Schuljunge als ein Kampfpilot. In den Action-Sequenzen kann sich Slater jedoch gut schlagen. Ihm zur Seite steht Samantha Mathis (The Punisher), mit der er bereits in "Hart auf Sendung" gearbeitet hat. Obwohl man auch ihr den Parkranger nicht wirklich abnehmen kann, ist ihre Leistung durchaus passabel. In Nebenrollen gibt es dann noch Delroy Lindo (Romeo Must Die), Howie Long (Crime is King) und Frank Whaley, der Travolta bereits in "Pulp Fiction" begegnet ist, zu sehen.

Für einen Hollywood-Standart-Actioner kann sich "Broken Arrow" wirklich sehen lassen, doch als John Woo-Film ist er neben "Paycheck" einer der schwächsten Arbeiten des HK-Regisseurs. Zwar erkennt man hier und da die typischen Elemente eines John Woo-Werkes (beidhändiges Schießen, weiße Tauben), doch insgesamt ist dabei lediglich ein typischer Hollywood-Film heraus gekommen. Es gibt halt kaum die berühmten Zeitlupen-Sequenzen zu bewundern. An gut inszinierter Action mangelt es dem Film dennoch nicht. Es wird in der Luft, auf dem Boden, unter der Erde und auf einem fahrenden Zug gekämpft. Zudem ist "Broken Arrow" einer der wenigen Filme, wo eine Atombombe auch tatsächlich explodiert, und das schon in der Mitte des Films. Die Shoot-Outs sind gut gemacht worden, auch wenn sie nicht so blutig ausgefallen sind, wie das in "Harte Ziele" und "A better Tomorrow 2" der Fall war. Die Einzelkämpfe können sich auch sehen lassen, auch wenn sie zu sehr nach Hollywood-Standarts insziniert worden sind. Das Highlight ist sicherlich der finale Kampf auf dem fahrenden Zug, wo John Woo nochmal alle Register zieht, auch wenn er es nur halbherzig getan hat. Spannend ist "Broken Arrow" durchaus. Die Musik von Hans Zimmer kommt ebenfalls perfekt zum Einsatz.

Insgesamt ist "Broken Arrow" ein guter Hollywood-Actioner, aus dem Meister Woo allerdings hätte mehr machen können.

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