Review
von Ruegs
Wren Peterson (Charlize Theron) ist Ärztin und arbeitet in Westafrika für die Organisation Doctors of the World. Die Hilfsorganisation wurde von ihrem verstorbenen Vater vor vielen Jahren gegründet und Wren begleitete ihn bereits als Kind bei seinen Einsätzen. Im Jahr 2003 lernt sie bei einem solchen Einsatz den spanischen Arzt Miguel Leon (Javier Bardem) kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Aufopfernd kümmern sie sich um die Menschen in dem kriegsgebeutelten Land und versuchen gleichzeitig, eine Beziehung miteinander zu führen. Irgendwann trennen sich dann aber ihre Wege und Wren kehrt für die Leitung der Hilfsorganisation Doctors Of The World in ihre Heimat zurück, während Miguel weiter für die Hilfe der Menschen in den Kriegsgebieten bleibt. Erst zehn Jahre später sucht Miguel Wren wieder auf und möchte mit ihr einen Neuanfang machen.
Inmitten von einem brutalen Bürgerkrieg eine Liebesgeschichte zu drehen, ist zweifelsfrei mutig. Und es stellt sich natürlich sogleich die Frage: Kann dies überhaupt funktionieren? Ich würde sagen: Ja, es könnte. Aber dies ist The Last Face leider nicht wunschgemäss geglückt. Die Dramatik vom Krieg und die Hilflosigkeit der Menschen wurde gut umgesetzt. Hier werden dem Zuschauer aber auch schreckliche Bilder zugemutet. Die Liebesgeschichte selbst kommt hingegen für meinen Geschmack zu kurz. Vielmehr wird hier einfach der normale Alltag der beiden in den Krisengebieten dargestellt. Den elementaren Ereignissen wie der Abreise von Wren, die 10 Jahre dazwischen und dem tragischen Ende wird dann leider kaum Beachtung geschenkt und verunmöglicht dadurch dem Zuschauer richtig mitzufühlen. Mühsam empfand ich ausserdem die verwirrenden Zeitsprünge. Positiv sind hingegen sicherlich noch die Musik und die Aufnahmen zu erwähnen. Ich habe insgesamt das Gefühl, dass hier viel Potenzial verschenkt wurde, denn der Film hat wirklich viele gute Ansätze.
Note: 5 / 10