Review

In regelmäßigen Abständen liefern Filmemacher aus Großbritannien atmosphärisch dichte Endzeitfilme und dass nicht erst seit „28 Days Later“. Regie-Neuling Neil Mcenery-West setzt primär auf das Zusammenspiel seiner Protagonisten innerhalb einer prekären Situation, was auf Dauer ein wenig eindimensional daherkommt.

Mark ist nicht gerade ein Menschenfreund, doch umso entsetzter ist er eines Morgens, als er bemerkt, dass seine Wohnungstür versiegelt wurde. Schon bald gesellen sich einige Nachbarn zu ihm. Gemeinsam beobachtet man draußen ein Treiben mit Menschen in Schutzanzügen. Doch was ist der Grund für die Quarantäne?...

Als Zuschauer ist man genauso ahnungslos wie die bunt zusammengewürfelte Truppe um Mark. Hierzu zählen ein unberechenbarer junger Russe, ein stummer Junge, eine vogelige alte Dame und später eine Helferin im Schutzanzug, welche als Geisel genommen wird.
Dennoch dringen Informationen nur spärlich zur Gruppe, wonach skurrile Vermutungen geäußert und hanebüchene Theorien in den Raum geworfen werden. Zumindest bevorzugen die Isolierten einen Mundschutz beim Verlassen der Räume und es gibt keine Zombies oder ähnlich gelagerte Mutierte.

Leider gerät der Stoff relativ geschwätzig und die Action fällt eher dürftig aus. Zuweilen wird zwar verbarrikadiert, es gibt ein Handgemenge und auch mal angedeutete Prügel, doch ansonsten halten sich Gewalteinlagen deutlich zurück. Die Kamera arbeitet indes solide und teils gut überlegt, primär die Außenaufnahmen zeugen von durchdachten Perspektiven und auch einige Szenenübergänge sind dezent gestaltet. Ferner vermag der Score zu überzeugen, der die im Kern ruhige Atmosphäre treffend untermalt.

Natürlich wird die Truppe im Verlauf dezimiert, es folgen ein paar unerwartete Abgänge, andere sind gegen Showdown vergleichsweise sensibel in Szene gesetzt und gegen Ende gibt es einen minimalen Twist mit einer ebenso minimalen Erklärung, wobei immer noch viel Interpretationsfreiraum bleibt.

Letztlich sollte man trotz des einschlägigen Covers nicht allzu viel Horror erwarten und auch Klaustrophobiker könnten phasenweise Probleme bekommen.
Solide und nuanciert wird die Chose performt, was das Ding weitgehend über die Runden bringt, da die beklemmende Ausgangslage nur bedingt auf die Spitze getrieben wird und zum Finale kaum eine Steigerung auszumachen ist.
Aufgrund der kurzen Laufzeit von 76 Minuten wird passable Unterhaltung geliefert, - anders als erwartet jedoch mehr Drama denn Thriller.
5,5 von 10

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