Die junge Bibliothekarin Aurora Teagarden ist eine passionierte True Crime-Fanatikerin und Mitglied im "Real Murders"-Club, wo man sich während der abgehaltenen Meetings zur Aufgabe setzt, tatsächlich stattgefundene, aber nie gelöste Morde zur eigenen Erbauung noch nachträglich aufzuklären. Als die ebenfalls dem Club angehörige alte Jane Engles plötzlich verstirbt, vererbt diese Aurora sowohl ihr Haus als auch ihr gesamtes Vermögen... sehr zu Auroras Überraschung. Nach einem nächtlichen Einbruch, bei dem der Unbekannte das neue Heim offenbar erfolglos nach irgendetwas durchsucht hat, entdeckt Aurora am nächsten Morgen in einem Versteck unter der Fensterbank einen Schädel mit einem ziemlich großen Loch in der Stirn... und genau da geht ihr ein Licht auf, dass die gute Jane wohl angedacht hatte, dass sie einen bislang nicht entdeckten Mord aufklären soll. Zusammen mit ihrer wenig begeisterten Freundin, der Lokal-Reporterin Sally Allison, macht Aurora sich prompt auf eigene Faust an die Ermittlungen, doch bevor der Mörder aufgespürt werden kann, muss ersteinmal herausgefunden werden, bei wem es sich überhaupt um das Opfer handelt und wo der Rest der Leiche abgeblieben ist... "Mit Liebe zum Mord: Knochenerbe" ist der Startschuss einer ganzen Reihe von Fernsehfilmen für den amerikanischen Hallmark-Sender nach Romanen von Charlaine Harris, die sich allesamt um die Hobby-Detektivin Aurora Teagarden drehen... und die wohl, wenn man mal diese vorliegende erste Adaption als Maßstab anlegt, ziemlich altbackenes und durch die Bank unaufgeregtes Krimi-Entertainment liefern, das bei Nostalgikern eventuell Erinnerungen an an alte TV-Serien wie "Mord ist ihr Hobby", "Diagnose: Mord" und dergleichen aus längst vergangenen Flimmerkisten-Zeiten wachwerden lässt. Echter Thrill und tiefgründig ausgelotete Charaktere - geschweige denn eine Kino-reife Erzählweise, wie man sie von aktuellen, prestigeträchtigeren Fernseh-Produktionen fast schon erwartet - stehen hier nicht auf dem Programm, stattdessen geht es halt innerhalb der biederen Inszenierung ziemlich gemächlich und fast schon entspannt zu. Man merkt der übersichtlich geschilderten Mystery-Plotte an, dass es den Machern primär darum gegangen ist, ihr Publikum nicht mit komplexen Zusammenhängen zu überfordern, weswegen die handelnden Figuren sich in gestelzt klingenden Dialogen ständig gegenseitig Dinge erzählen müssen, über die sie eigentlich schon Bescheid wissen, um dem Zuschauer auf diese Art die notwendigen Informationen einzubleuen und dafür zu sorgen, dass man den Geschehnissen auf dem Bildschirm auch wirklich problemlos folgen kann. So wirklich spannend ist das alles im Endeffekt leider nicht geworden, zumal ja nicht mal der leidige Whodunit?-Aspekt so richtig gewinnbringend eingebracht wurde... am Ende ist der Mörder halt der, der es is', und das war's dann auch. Nicht einmal die Protagonistin kann einen da so wirklich für sich einnehmen, denn die gute Aurora kommt in ihrer uninteressanten Anlegung ohne jedwede Ecken und Kanten daher und wird von Candace Cameron Bure leider auch auf eine oberflächliche und schlicht langweile Art und Weise gemimt. Nun ja, mein Fall ist sowas echt nicht, da geb' ich mir lieber nochmal "Columbo" in der x-ten Wiederholung. Fairerweise muss man zugeben, dass die angepeilte Zielgruppe trotz allem doch auf so ein seichtes Krimi-Gedöns abzufahren scheint, denn seit 2015 hat man noch siebzehn (!) weitere "Aurora Teagarden"-Fernsehfilmchen runtergekurbelt... und ich glaube, das sind tatsächlich mehr, als Roman-Vorlagen existieren.
3/10