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SuperheroHinduismus


Ein Junge ist Fan von modernen, westlichen Superhelden und ihren Serien und Filmen. Sein Vater betet im gleichen Raum zu indischen Gottheiten wie Shiva und hätte sicher gerne nicht nur, dass sein kleiner Nachfahre den Fernseher leiser dreht, sondern auch allgemein religiöser denken würde und der Tradition des Landes, des Glaubens ein gutes Stück zugeneigter wäre. Zwei recht gegensätzliche und verhärtete Fronten. Doch plötzlich verschwimmen die beiden auf den ersten Blick so unterschiedlich wirkenden Welten und beide erkennen ihre Gemeinsamkeiten...

Religion trifft Popkultur. 2D- + 3D-Animation. Tradition küsst Kino. Weisheit und Jugend. Religion interpretiert Blockbuster. Vorstellungskraft plus Glauben. Herz mit Gehirn. Vater „gegen“ Sohn. 
„Sanjays Super Team“ verdeutlicht bravurös was es heißt, zwei sehr unterschiedliche Themen und Lebensschwerpunkte miteinander zu verknüpfen und eventuell sogar deren Gemeinsamkeiten zu entdecken, andere Menschen (besonders die, die einem am nächsten stehen) besser zu verstehen und zu akzeptieren. Der kreative und unheimlich persönliche Kurzfilm bietet Actionparts und sogar (besonders für die ganz Kleinen) gruselige Stellen, doch die meiste Zeit und der Hintergedanke sind einnehmend emotional, überzeugend und nicht weniger als genial. Das wird Kinder sowie Eltern jedes Alters tief rühren und verstehen lassen - egal ob indisch oder nicht. Hinzu kommt teilweise ein außergewöhnlicher Style, leuchtend und fast eher zweidimensional, den man derart bei Pixar auch noch nie gesehen hat. „Sanjays Super Team“ verbindet aktuelle Unterhaltung a la Marvel mit dem Herz + Hintergründen + Intellekt von Pixar - und das ergibt ganz großes Kino in kurzer Länge! 

Fazit: die perfekte Symbiose aus Religion und... Superhelden?! Optisch berauschend, ungeheuer persönlich und herzlich, sowohl die indische Tradition und Familie als auch die Moderne und den Westen ehrend. Hervorragend! 

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