Review

Meine Nachbarin, die verführerische Vampirkönigin


Das Original ist einer meiner liebsten & sympathischsten Vampirfilme aller Zeiten - mehr 80er, mehr Charme & mehr Herz geht kaum. Kein Wunder, dass das Remake dagegen sang- & klanglos untergegangen ist, denn so ein Kultfilm macht man nicht einfach mal neu. Selbst nicht in ganz annehmbar, was das Remake mit Colin Farrell ist. Warum aber die Fortsetzung des Originals ebenfalls ziemlich tief in der Versenkung steckt & extrem wenig Fan-Interesse nach sich zog, bleibt mir ein Rätsel. Denn er ist verdammt gut. Eine wirklich gelungene Fortsetzung. Nicht ganz so toll wie das Original, aber keine die diesem Schande macht. Ich muss mir den Schuh ebenso anziehen & fast etwas den Fright-Night-Fan-Button abgeben - denn ich hatte ihn bisher nie gesehen. Da bringt es mir auch nichts, das auf die fehlende deutsche Veröffentlichung zu schieben, abgesehen von Bootlegs...

In Part 2 der Fright Night, geht Charley Brewster mittlerweile aufs College & bekämpft seine Angst vor Blutsaugern & sein Nachbarschaftstrauma bei einem Psychologen, der ihm einredet, die Geschehnisse aus Teil 1 waren nur eingebildet. Doch schon bald müssen er & sein gealterter Fake-Vampirjäger-Kumpel Peter Vincent sich eingestehen, dass die spitzzahnige Bedrohung noch lange nicht beseitigt ist & sogar Verstärkung eingetroffen ist... Der Anschluss wird ziemlich perfekt gefunden, die Atmosphäre aus bedrohlichem Nebel & Augenzwinkern bleibt vollkommen 80s, das Team ist eingespielter als je zuvor & die neue Freundin ist das heißeste (& cleverste) Gerät an der Uni. Dazu nun eine ganze Gruppe an kultigen Vampiren (& einem Werwolf!), die wesentlich blutigere Tode sterben. Ich sag ja: keine Ahnung warum der so wenig Aufmerksamkeit bekam. 

Bitte schnellstmöglich das neue Mediabook kaufen & ihm endlich etwas Respekt zollen. Er hat es verdient, werden solche Mischungen aus Comedy & Grusel doch schon lange nicht mehr produziert. Splatter trifft auf charmante Witze - eine ausgestorbene Gattung. Ebenso wie die Vampire im Film - zwar gefährlich, aber so verdammt charmant. Heutzutage gibt es immer nur den glänzenden Weichei-Vampir oder den monströsen Killer. Hier ging noch beides in perfekter Balance. Warum der Film dann doch nicht ganz auf dem Niveau des Originals tanzt? Vielleicht weil er die vorstädtische Idylle gegen ein urbaneres, generischeres Setting eintauscht & es nicht ganz so kultige Sidekicks auf der guten Seite gibt. Vielleicht auch nicht ganz so gute Musik & so Manches etwas aufgewärmt, schnell abgehandelt wird. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau & sollte kein Grund sein, den Film nun nicht endlich nachzuholen. Man gönnt Charley diese Zugabe von Herzen & das Happy End ebenso. 

Fazit: härter als das Original, nicht ganz so charmant & kultig, aber trotzdem massiv unterschätzt. Also bitte genauso wie ich schnellstmöglich nachholen & Zähne schärfen - die Fortführung der Geschichte unseres liebsten Vampirkiller-Duos lohnt sich!

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