Heino Ferch spielt den berühmten Regisseur Fritz Lang, der Inspiration für seinen ersten Tonfilm sucht. Er stößt auf einen Zeitungsartikel über einen Serienmörder, der bei Düsseldorf Frauen und Kinder getötet hat. Lang reist daraufhin von Berlin nach Düsseldorf und lässt sich vom zuständigen Kriminalrat, gespielt von Thomas Thieme, über den Stand der Ermittlungen informieren. Da der Ermittler und der Regisseur alte Bekannte sind, wird Lang regelrecht an der Serienmörderhatz beteiligt. Der Rest ist Filmgeschichte: Langs Tonfilm „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ entstand nach Vorbild von Peter Kürten, dem auch als „Vampir von Düsseldorf“ bezeichneten Serienkiller, und gilt bis heute als einer der bedeutendsten Filme aller Zeiten.
Was hätte man nicht alles in ein Biopic über den großen Fritz Lang packen können? Sein Monsterdreh zu „Metropolis“ etwa, welcher mit unzähligen Statisten, mit seinen opulenten futuristischen Settings das wohl gewaltigste Filmprojekt seiner Zeit war. Oder 1933 die Emigration des Regisseurs in die USA, obwohl Joseph Goebbels Lang so bewunderte, obwohl der Nationalsozialist diesen am liebsten für seine Propagandamaschinerie gewonnen hätte. Doch statt einen Film über Fritz Lang oder auch über die Entstehungsgeschichte seines Klassikers „M“ zu drehen, entwirft Regisseur Gordian Maugg eine wirre Kollage aus der Biographie des Regisseurs, aus Spekulationen und Halbwahrheiten über Lang und seinen Film, eine krude Mischung aus alten wie neuen Filmaufnahmen sowie aus einzelnen Sequenzen aus „M“.
Was Langs Vita betrifft, so wird vor allem auf eine Traumatisierung im Zuge des Ersten Weltkriegs und auf den mysteriösen Tod seiner ersten Ehefrau angespielt. Insgesamt vermittelt der Film dabei aber nur wenig Interessantes, weil sich Fakten und Fiktion kaum trennen lassen. „Fritz Lang“ ist vielmehr ein Kunstfilm durch und durch, der punktuell mit seinen Bezügen zu Lang und dessen Film „M“ punktet, insgesamt jedoch weitgehend spröde und langatmig verläuft. Der Fritz Lang im Film wird - trotz der ambitionierten Vorstellung von Heino Ferch - dabei als Mensch überhaupt nicht fassbar, er bleibt in der Rolle des kalten und distanzierten Beobachters, der sich nur wenig Mühe gibt, seine Arroganz zu verbergen. Was am Ende bleibt, das ist ein in kühlen Schwarz-Weiß-Bildern gehaltener Blick in die seelischen Abgründe Langs und des Düsseldorfer Serienkillers, der besser im Thriller- oder Horrorgenre aufgehoben gewesen wäre.
Fazit:
Das Biopic trägt zwar den Titel „Fritz Lang“, enthält aber nur wenig über den großen Regisseur oder seinen Film „M“. Stattdessen irrlichtert der wirre Kunstfilm zwischen Fakt und Fiktion, zwischen alten und neuen Filmaufnahmen, ohne eine interessante Geschichte zu erzählen. Gut 100 Minuten hochstilisierte Langeweile.
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