Review

Ganz und gar typischer Sportfilm…10.01.2020

Es ist unerheblich, welche Sportart in einem Film aus dem recht eigenen Untergenre „vom Niemand zum Meister“ herangezogen wird, um den amerikanischen Traum zu verdeutlichen. Seien es Baseball, Football, Golf oder Boxen – die Story ist stets die gleiche, der Aufbau auch, sogar das Figurenportfolio ähnelt sich stark. Es gibt immer den einen, überaus begabten Sportler, zumeist aus schwierigen Verhältnissen, dazu gesellen sich die Frau an seiner Seite, meist hübsche Staffage, und der Trainer gerne Typ „alter Grantler“. Und dann geht es los: Training, eine oder zwei echte Spiele oder Kämpfe, dann der alles entscheidende Moment: das große Finale. Man möchte doch meine, daß dergleichen furchtbar langweilt, weil es vorhersehbar ist…

Das mag beim einen oder anderen Zuseher sicher richtig sein. Doch eines eint diese Filme: sie sind zumeist sehr gut besetzt, haben ein ordentliches Budget und werden handwerklich sehr sauber in Szene gesetzt. Das hat uns Rocky vorgemacht, und die Verfilmung des Lebens von Roberto Duran, der panamaischen Boxerlegende, steht dem in keiner Weise nach. Es gibt vielleicht die eine oder andere Nebenfigur zu viel, beispielsweise die Familie des Trainers samt tragsicher, aber nur angedeuteter Geschichte, doch das macht der Film mit netten Aufnahmen aus den Jugendtagen Durans durchaus wett.

En passant lernt man noch ein wenig über die Geschichte des Panamakanals samt den typischen politischen Einmischungen der Amerikaner, doch am Ende zählen nur die Boxszenen. Diese sind ordentlich gemacht, weniger spektakulär, dafür realistischer als bei Rocky. Es geht hier mehr um das Leben des Roberto Duran, weniger um die Fights, die er im Ring zu bestehen hat. In Summe ein runder Film, mit Bildern der echten Protagonisten im Abspann. Sicher nicht unter den Top 5 der Sportfilme einzuordnen, aber für einen Wochentag ein entspannender Tagesausklang - 7/10.

Details
Ähnliche Filme