Natürlich hat jemand wie Bruce Willis die goldenen Actionzeiten von „Die Hard“ hinter sich gelassen, doch wie ein Statist in einem Actioner aufzutreten kommt beinahe unwürdig daher. Autor und Regisseur Max Adams hätte besser daran getan, seinen Bösewicht von jemandem mit etwas mehr Ehrgeiz verkörpern zu lassen, was seinen ersten Spielfilm wahrscheinlich trotzdem nicht von der allgemeinen Belanglosigkeit gerettet hätte.
Gangsterboss Eddie (Willis) ist sauer auf seine Komplizin Karen (Claire Forlani), die einen Coup ohne ihn durchzog. Auf der Flucht und zudem schwanger sucht sie Schutz bei ihrem Ex, Gelegenheitsdieb Jack (Mark-Paul Gosselaar), welcher sich sogleich auf einen weiteren Coup einlässt. Doch Eddies Schergen, allen voran Simon (Daniel Bernhardt), sind ihnen stets dicht auf den Versen…
Immerhin gelingt es Adams, die wesentlichen Figuren im Eiltempo einzuführen und somit wenig Zeit für Belangloses zu vergeuden. Einer etwas zu lang geratenen Exposition mit einem Waffendeal folgt bald eine Hatz mit Motorbooten, nach einem Raub kommt es zu einer Verfolgung mit Waffengebrauch und gekloppt wird zwischendurch auch.
Hier empfiehlt sich allen voran der immer noch durchtrainierte Bernhardt, der in jeder Actionsequenz vorne mitmischt und offenbar viel Freude beim Dreh hatte, wie einige Outtakes beim Abspann veranschaulichen.
Bezeichnenderweise taucht Willis in diesen nicht auf, denn der sitzt oder steht irgendwo herum, sagt seine Sätze auf und verschwindet wieder. Im Grunde eine Nebenrolle.
Ohnehin dreht sich das Geschehen mehr um die Crew der „guten“ Gangster, eine illustre Truppe aus Einzelgängern, die im Team recht gut funktionieren und mit flockigen Sprüchen die Leichtfüßigkeit des Treibens untermauern.
Storytechnisch sollten indes keine Überraschungen oder Twists erwartet werden, selbst das Finale verläuft in den meisten Belangen vorhersehbar. Darüber hinaus mangelt es im letzten Drittel eindeutig an Schauwerten. Zwar ist die Action generell nicht allzu aufwendig ausgefallen, doch eine Steigerung ist final nicht mehr auszumachen und auch der Spannungsbogen bleibt arg überschaubar.
Letztlich liefert der Score ein paar gefällige Passagen, ebenso überzeugt die Kamera mit einigen Vogelperspektiven der oftmals malerischen Kulissen. Die FSK16 geht aufgrund einiger blutiger Einschüsse per CGI in Ordnung und auch die gut verteilten Actioneinlagen sind solide in Szene gesetzt. Darstellerisch ist wenig auszusetzen und selbst ein gelangweilter Willis bringt zumindest noch ein wenig Charisma ins Spiel, während den übrigen Mimen einige Spielfreude anzumerken ist.
Insgesamt ein B-Actioner ohne jeglichen Anspruch, der allenfalls zur Berieselung taugt, storytechnisch mau bleibt, jedoch mit einer lockeren Grundstimmung bei Laune hält.
5,5 von 10