Review zu „Bastille Day“ (2016)
Worum geht es ?
Ein Meisterdieb (Michael Mason / Richard Madden) stiehlt einer französischen Studentin (Zoe / Charlotte Le Bon) in Paris eine Tasche und legt diese an einem belebten Platz ab, die daraufhin explodiert. Das amerikanische CIA und die örtliche Polizei ist nun extrem an Mason interessiert. Der CIA-Agent Sean Briar (Idris Elba) nimmt Mason gefangen. Kurz darauf müssen beide zusammenarbeiten und eine große Verschwörung aufdecken, in die beide geraten sind und die in einer Aktion am französischen Nationalfeiertag „Bastille Day“ gipfelt.
Was halte ich davon ?
Mit einem Terroranschlag in Paris hat dieser Film in der aktuellen Lage in Frankreich (Charlie Hebdo, Bataclan) natürlich einen bitteren und makaberen Beigeschmack und ist damit erschreckend authentisch und realistisch. Doch erfrischender weise umschifft der Film klare Rassen- und Religionskonflikte, die mit den aktuellen Geschehnissen in Paris einhergehen und kommt nicht mit einem erhobenen Zeigefinger daher. Das ist definitiv respektvoll.Die einzigen Motive sind im Endeffekt Korruption und Kapitalismus – was auch bei „Bastille Day“ vollkommen ausreicht.
Denn der Film lebt von 2 klaren Stützpfeilern. Der erste Stützpfeiler ist die von James Watkins sehr gut und hochwertig in Szene gesetzte Action, die mit dem hohem Tempo für einen extrem kurzweiligen und schnellen Film sorgen. Die Übersichtlichkeit in den Actionsequenzen ist gegeben, auch wenn schnelle Schnitte und eine hektische Kamera der Übersichtlichkeit manchmal nicht gut tun. Man muss auch sagen, dass man egal ob Rooftop Chase, Hand-to-Hand-Combat, Shootouts und Verfolgungsjagden das im Film gezeigte bereits häufig genug auch in anderen Actionfilmen gesehen hat. Doch durch die temporeiche und hochwertige Inszenierung kann diese sich überdurchschnittlich von unzähligen anderen Genre-Vertretern abheben.
Der 2. Stützpfeiler des Films sind die beiden Hauptprotagonisten. Egal ob Idris Elba als rauhbeiniger Old-School-Agent mit dem Credo „Erst schießen, dann fragen“ oder Richard Madden als überaus intelligenter Meisterdieb. Beide machen ihre Sache hier sehr gut und könnten sich quasi mit ihren Rollen für eine Bond-Nachfolge bewerben. Auch wenn dies auf einem anderen Papier steht. Die Chemie der Beiden mit den entsprechenden Frotzeleien und ihren unterschiedlichen Charakteren funktioniert prima. Lediglich die Bad Guys und die restlichen Agenten bleiben sehr schematisch und farblos. Charlotte Le Bon, die ich bereits vorher nur aus „The Walk“ kannte, macht ihre Sache gut, auch wenn sie natürlich hinter Elba und Madden zurückstecken muss.
Diese beiden Stützpfeiler sorgen eben dafür, dass der Film definitiv ein Actionfilm fürs Kino ist und nicht aufs entsprechend gern genutzte Direct-To-Video-Gleis geschoben wird. Auch hebt er sich damit klar von vielen Neeson- und Statham-Werken ab.
Er ist unterhaltsam, spannend und hin und wieder auch witzig.
„Bastille Day“ bekommt von mir 7,5/10 Punkte.
In der Bourne-Reihe gibt es eine Operation Blackbriar – Ist dieser von Elba gespielte Black-„Briar“ ein Produkt dieser Operation ?