Da hat Regisseur Harold Becker (u.a. für überdurchschnittliche Filmware namens "City Hall" oder "Mercury Puzzle" verantwortlich zeichnend) einen ziemlich prominent besetzten, nicht unintelligenten und überdies spannend inszenierten Thriller der überdurchschnittlichen Machart abgeliefert. Der mit einigen Plottwist der gemäßigt bzw. routinierteren Art aufwartende Streifen erfüllt vielleicht nicht alle Anforderungen, die man an einen Mega-Kracher von Hitchcock-Format zu stellen vermag; er bietet jedoch weitaus mehr als reine Durchschnittskost.
Das eher betuliche Erzähltempo des Anfangs nimmt im Verlauf der Handlung zusehends Fahrt auf, ohne jemals unangenehm zu überziehen. Im gleichen Maße intensiviert sich Nicole Kidman's insgesamt formidable Performance: "Malice" ist unter diesem Aspekt betrachtet ein wichtiger Zwischenschritt zu ihren späteren Glanzleistungen bis hin zum Höhepunkt "Dogville".
Als ein gelungener Regie-Einfall entpuppt sich überdies die Nebenhandlung um einen Serien-Vergewaltiger; geschickt werden beide Stränge in der von Bill Pullmann verkörperten Figur des Vertrauenslehrers gebündelt, um am Ende doch als voneinander strikt geschiedene Sphären zu erscheinen.
Auch für Details (beispielsweise die zuvor als Dekor auftauchende Beatmungs-Puppe) fand sich ausreichend Platz, von der makabren Schlußpointe um das seltsam anmutende Nachbarskind mal ganz abgesehen. Ein weiteres Sonderlob gebührt dem Auftritt der Schauspiel-Ikone Anne Bancroft als totgeschwiegener, versoffen-zynischer Schwiegermutter!
Da jenseits filmischer Konfektionsware angesiedelt, verdient sich der Film gute 7,5/10.