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„Es begann alles mit einer Verhaftung, bei der wir Personen in Gewahrsam nahmen, die bezahlt worden waren uns beide zu ermorden. Wir waren von einer anonymen Person informiert worden, dass drei Männer mit abgesägten Schrotflinten in der Fulton Street auf uns warten würden. Wir erhielten eine Beschreibung des Wagens und sein amtliches Kennzeichen. Sie warteten auf uns und waren dafür bezahlt worden, uns umzulegen.“
„Warum wollte man Sie umbringen?“
„Wir beide haben eine ganze Menge – vielleicht sechzig oder siebzig Personen – wegen Rauschgiftvergehens in einem bestimmten Stadtteil verhaftet. Wir haben zwei oder drei der mächtigsten Dealer aus dem Geschäft gebracht. Naja, sie haben gelegentlich versucht uns zu bestechen und waren sauer, dass wir nein sagten. Uns auszuschalten war die einzige Möglichkeit für sie.“

Beginnend mit diesem realen Fernsehinterview und einer gleichzeitigen Pressekonferenz sowie der Verleihung von Orden startet die Verfilmung der Geschichte um die beiden New Yorker Cops David Greenberg [ Ron Leibman ] und Robert Hantz [ David Selby ]. Beide lehnten sich gegen das Polizeisystem auf und gingen ihre eigene Wege, wobei sie auch ausserhalb der Dienstzeit tätig waren und Vorschriften entweder komplett ignorierten oder so penibel ausreizten, dass sie schnell aneckten. Der Erfolg sollte für sie sprechen; in den vier Jahren Dienstzeit bis zur öffentlichen Anerkennung wurden 600 Verhaftungen durchgenommen, wovon 1/4 wegen illegalen Besitzes verbotener Waffen und 2/3 im Zusammenhang mit Rauschgiftvergehen standen.

Der Film schliesst mit derselben Pressekonferenz, diesmal allerdings nachgespielt und rückblickend als Absurdum wirkend.
Beide galten nämlich in den eigenen Reihen gar nicht als Vorbildfunktion und man sollte sich erst recht kein Beispiel an ihnen nehmen; ihr gelobter „Einfallsreichtum und hervorragende Tapferkeit, gepaart mit Tüchtigkeit“ war vielmehr den meisten Kollegen und Vorgesetzten ein Dorn im Auge.
In der Bevölkerung wurden ihre Tätigkeiten allerdings mehr bewundert und als "The Adventures of Batman and Robin" beschrieben; L.H. Whittemores Bericht „The Super Cops“ detaillierte ihre Geschichte.

Nun gab es bereits 1 Jahr zuvor die Verfilmung von Serpico, in der Al Pacino seine Ideale aus der Polizeiakademie angesichts des Korruptionsnetzes seiner Kollegen abschreiben muss; thematisch zielt der Film also genau in die gleiche Richtung. Die Erzählweise ist allerdings komplett anders; der grimmige – düstere Ton weicht hier fast vollständig einer sehr lockeren, fast entspannten Atmosphäre, die keinerlei Bedrohung zulässst.
Die Allgegenwart von Korruption in Kreisen der Exekutive und Judikative ist auch hier vorhanden, aber es wird sich nicht um eine Auseinandersetzung bemüht; ein Klima von Gewalt und Gefahr nicht erreicht. Waffen und Rauschgift als Instrumente des Todes werden durch das lockere, ja humoristische Herangehen zumeist verharmlost, da irgendwie ausgeblendet. Das Problem der moralischen Bewertung entfällt. Sicherlich gibt’s am Ende einige Tote, aber ansonsten wird eher in flapsiger Art ein umgekehrter Sisyphus – Prozess bebildert: Weder Gangster noch Polizei noch Anwälte können trotz grösser Mühen die beiden Cops aufhalten, die symptomatisch mit Turnschuhen ihre unkonventionellen Wege gehen und sich wie ihre Namensvettern vom Dach abseilen.

So erzählt der Film in einer Kompilation repetierender Sequenzen von ihrer Arbeit, wobei durch die Ausblendung anderer Beschäftigungen wirklich der Eindruck erweckt wird, dass sie sich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche nur um die Kriminellen kümmern. Normalität und Alltäglichkeit des scheinbar Unnormalen werden aufgezeigt; dabei wirkt das Milieu nicht vollständig unglaubwürdig, aber durch die Ironisierung sehr überhöht. Da wirken die Hauptlieferanten der Droge wie die Appartment Landlords bei Shaft; eine stimmungsgeladene Studie entsteht nicht, wenn man das Abbild der Wirklichkeit zugunsten eines Pulp-Universums verändert. Zumal die Sucht und ihre Folgen selber vollständig ausgeblendet werden; da nimmt sich die Actionkomödie zuviel Platz weg.

Regisseur Gordon Parks beweist ansonsten sein Gespür für einprägsame Bilder; die Inszenierung ist gleichzeitig stilsicher und ruppig. Nichts wirkt gestellt, wenn Greenberg und Hantz über die Dächer von Brooklyn huschen, aus Versehen ihren späteren schwarzen Vorgesetzten mit der Mülltonne verprügeln oder bei einer Schiesserei in einem zerfallenen Haus von einer Abrissbirne überrascht werden. Schade, dass Autor Lorenzo Semple Jr. [ Papillon, Zeuge einer Verschwörung, Die Drei Tage des Condor ] den Rest so verwässert; so bleibt sogar sein selber geschriebener Batman hält die Welt in Atem der bessere Film.

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