Wer mit dem Teufel um die Wette schreit, dürfte am Ende wohl verlieren, mal abgesehen vom heißeren, längerem Atem des Unterweltbosses. Das wusste wohl auch Autor und Regisseur Joseph P. Stachura und verlässt sich dabei voll und ganz auf seine Hauptdarstellerin und eine Handvoll Effekte, was auf Dauer reichlich öde daherkommt.
Mirium Jones (Shari Shattuck) wurde von ihrem Mann betrogen und verbringt eine Weile in Venedig, wo sie in einer Kirche ein merkwürdiges Erlebnis hat. Zurück in den Staaten zieht es das Paar aufs Land, doch das Trauma hat Mirium noch fest im Griff. Langsam vermengen sich Visionen und Realität zu einem tödlichen Mix...
Nein, es handelt sich nicht um eine Fortsetzung von "The Devil in Miss Jones", vielmehr ist es ein Psycho-Thriller mit Horroranleihen mit fast alleinigem Fokus auf die Hauptfigur.
Der Background des Paares und die bereits bestehende Labilität von Mirium wird beinahe gänzlich ausgeklammert, wodurch Miss Jones recht unnahbar erscheint. Sympathisch kommt ihre Launenhaftigkeit ohnehin nicht rüber, weshalb sich das Mitfiebern von vornherein in Grenzen hält.
Anfangs wissen die eher filigranen Schockmomente ein wenig zu gefallen, etwa, als sich Dämonenfratzen sauber gestaltet in einer Wand formieren oder die ältere Nachbarin beim Vorstellungsbesuch dubiose Andeutungen macht. Später, als Mirium fast durchweg allein im Haus verweilt und nur selten Besuch erhält, wiederholen sich die Effekte und Einlagen, wobei das Make-up teilweise völlig daneben ist und eher für unfreiwillige Lacher sorgt, was ebenfalls auf das übertriebene Minenspiel von Shattuck zutrifft.
Ein kurzes Gastspiel von Bill Oberst Jr. als unheimlicher Zusteller und Tony Todd als leicht überbesorgter Cop bereichern das Treiben kaum, zumal die flachen Dialoge oft peinlich daher kommen und auch der Score kaum bemüht ist, Atmosphäre zu schüren.
Kamera und Schnitt gehen zwar in Ordnung und die Effekte sehen überwiegend okay aus, doch Spannung kommt ebenso wenig auf, wie die Story auch nur ansatzweise geheimnisvoll erscheint. Es mangelt schlicht an Abwechslung.
Die ersten Minuten in Venedig sehen noch viel versprechend aus, doch danach kommt in dem Landhaus, trotz Regennacht und Stromausfall keine gruselige Stimmung auf und auch die Schockmomente halten sich in Grenzen, wogegen Gewalteinlagen gänzlich ausbleiben.
Ferner kommen die 98 Minuten Laufzeit zu aufgebläht daher, so dass sich zeitweise deutliche Leerlaufphasen ergeben. Am Ende ist der Twist, sofern man ihn überhaupt als solchen bezeichnen will herzlich witzlos und erahnbar und das Ende soll schockieren, wirkt innerhalb der letzten Einstellung jedoch nur übertrieben albern.
Muss man definitiv nicht gesehen haben.
3,5 von 10