Review

Im Bereich der Parodie ist das Regiegespann Friedberg/Seltzer immer noch das Maß aller Dinge, um ein Niveau zu unterbieten. Co-Autor und Regisseur Deon Taylor schlägt nach Ausflügen in ernste Themenbereiche eine ähnliche Richtung ein und verliert sich rasch in einer Schleife aus stets wiederkehrenden Gags.

Elektriker Carl beraubt einen in Haft sitzenden Gangster und flieht mit seiner Familie von Chicago nach Beverly Hills. Dumm nur, dass in einer Nacht des Jahres sämtliche Verbrechen für zwölf Stunden legal sind und bereits einige Gestalten vor der Villa lauern, die an Carls Kohle wollen…

„The Purge“ stand Pate für die Bemühung einer Parodie, wobei kaum versucht wird, Elemente der Vorlage gezielt zu verschaukeln. Vielmehr schießt sich Taylor auf Rassismus-Witze und Hautfarben-Gags ein, was bereits nach einer Viertelstunde ein wenig nervt.
Immerhin ist die Patchwork-Familie einigermaßen sympathisch ausgefallen, doch spezielle Ticks, wie die Obsession des Sohnes für Vampire werden kaum entwickelt und auch die potentiellen Eindringlinge bleiben eher blass, obgleich Mike Tyson in einer Gastrolle ein paar Schmunzler verbuchen kann.

Da sich das Treiben nahezu ausschließlich in der Villa abspielt, in der kaum ein Zimmer zum anderen passt und wahrscheinlich diverse Studiokulissen herhalten mussten, stellt sich rasch Langeweile aufgrund ausbleibender Abwechslung ein. Die Abläufe bleiben grundlegend gleich, sobald ein Eindringling im Haus erscheint und etwas einzufordern oder anzuprangern versucht. Sonderlich blutig gestaltet sich das Treiben allerdings nicht, wonach die FSK16 bereits zu hoch gegriffen erscheint.

So hangelt sich das Geschehen von einem schlicht in Comiczeichnungen verpackten Einstieg über den Familienalltag einer dysfunktionalen Familie, packt die Rede des Präsidenten El Bama dazwischen, um im letzten Drittel immerhin noch ein wenig aufzudrehen, während dazwischen gefühlte 100 mal „Bitch“ und 50 mal „Nigger“ vom Stapel gelassen werden.

Taylors Ausflug in die Gefilde der Veräppelung ist gelinde gesagt wenig originell ausgefallen.
Darstellerisch werden keine Glanzpunkte gesetzt und auch inszenatorisch wird allenfalls zweckmäßig gearbeitet. Der Humor zündet nur selten, während von der Vorlage der legitimen Säuberung letztlich nur Fragmente übrig bleiben.
Minimale Lichtblicke liefern eine Handvoll Querverweise auf Mechanismen des Slashers, welcher in der bereits angedrohten Fortsetzung Hauptthema werden dürfte.
Kann eigentlich nur noch besser werden…
3 von 10

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