Review zu „The Jungle Book“ (2016)
In diesem Film geht es um den Waisenjungen Mogli, der von diversen Dschungelbewohnern (Baghira, Balu, etc.) herangezogen wird – und um den Tiger Shir Khan dem der menschliche Dschungelbewohner ein Dorn im Auge ist.
Ehrlich gesagt war der Film keiner, der auf meinem Filmplaner stand, aber durch einen Filmnachmittag mit ein paar meiner Jungs die Wahl im Kino. Ich bin daher mit keinen Erwartungen unvoreingenommen in den Film reingegangen. Der Film hat mir nach der Sichtung gefallen – nicht mehr und nicht weniger – aber der Reihe nach.
Die Verfilmung des Stoffes von Rudyard Kipling ist nicht die erste und hat klar damit zu kämpfen – sich von den anderen Verfilmungen, allen voran die animierte Version von „Das Dschungelbuch“ aus dem Jahre 1967, zu distanzieren und eine eigene, neue Richtung einzuschlagen. Hier wollte man es etwas düsterer machen und das ist in einigen Ansätzen gut gelungen. Aber trotz des düsteren Ansatz bleibt der Film im Kern ein klassischer Abenteuerfilm für Kinder. Und da liegt vor allem im Drehbuch und der Kommunikation des Films mit dem Zuschauer bzw. mit Kindern eine essentielle Frage zurück: Sollte man Kindern ein gewisses Maß an Intelligenz bei Filmen zutrauen oder alles direkt im Film erklären, und damit quasi die Zuschauerschaft für dumm zu verkaufen ? - Ich denke hier, dass der Film ein- oder mehrfach zuviel den Zuschauer für dumm verkaufen möchte. Das hängt an der Narration, die eben eine doppelte oder dreifache Exposition liefert.
Es gibt hin und wieder ein paar Momente und Charaktere, die eingebunden werden, um danach wieder vollkommen fallen gelassen zu werden. Daneben wird der Weg Moglis im Dschungel bruchstück- und episodenhaft zusammenhanglos erzählt. Zusätzlich gibt es eben die Einbindung der bekanntesten Musikstücke des Originals. Eben das Problem daran ist, dass diese Referenzen an das Original zum einen als Fanservice gesehen werden kann – zum anderen nimmt das diesem Film die Eigenständigkeit. Dies ist auch ein wenig „Out of Place“, wenn man den Film ein wenig düsterer erzählen möchte. Der große Pluspunkt des Films sind jedoch die Spezialeffekte, die dem sehr gut aussehen und bis auf wenige Momente vergessen lassen, dass der Film bis auf den Mogli-Darsteller komplett per Green-Screen entstanden ist. Ebenso wird durch die Mischung aus Motion-Capturing und CGI dafür gesorgt, dass man glaubt, es mit echten Tieren mit echten Emotionen zu tun zu haben. Doch so gut die Emotionen und Bindungen der Tiere zu Mogli integriert sind, hat es mich nicht so wirklich abgeholt.
Trotz erheblichen Kritikpunkten bleibt ein harmloses, kurzweiliges, witziges und unterhaltsames Abenteuer übrig.
„The Jungle Book“ bekommt von mir 7,5/10 Punkte