Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

15.08.2016
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Review

von Frank Trebbin

Judäa im Jahr 33 nach Christus: Obwohl gerade erst aus einer Schlacht heimgekehrt, muss Tribun Clavius für Statthalter Pilatus, der ständig Aufstände fürchtet, die Kreuzigung des sogenannten Nazareners überwachen. Und weil Yeshuas Leiche entgegen der üblichen Sitten nicht in einer Grube sondern in einer Gruft landet, befürchten die jüdischen Glaubensvertreter, dass Yeshuas Jünger den Leichnam stehlen könnten, um ihren Mitmenschen vorzugaukeln, der Messias sei – wie vorhergesagt – wiederauferstanden. Als dann die Leiche tatsächlich verschwindet erhält Clavius den Auftrag, sie ausfindig zu machen und die Jünger Yeshuas zu überführen…

Mitunter nicht allzu weit entfernt von der simpel Glorifizierung eines typischen Hollywood-Bibelfilms aus den 1950er Jahren, mitunter aber auch durchaus nah dran am naturalistisch-martialischen Muster-Update des Sandalenfilms, Ridley Scotts „Gladiator“. So präsentieren uns Regisseur Kevin Reynolds und Co-Drehbuchschreiber Paul Aiello ihre Version der Auferstehungsgeschichte Jesu (hier Yeshua genannt), die überraschenderweise über weite Strecken wie eine Art historischer Mystery-Krimi funktioniert und anfangs herzlich wenig Missionierungseifer an den Tag legt (vgl. dazu Mel Gibsons blutige Passionsgeschichte). Ob es nun daran liegt, dass man dem ideal besetzten Joseph Fiennes den erst langsam zweifelnden römischen Tribun als Identifikationsfigur für den eigenen Umgang mit dem Glauben annimmt, spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle, denn das Skript selbst ist klug genug, sich den Fragen rund um das Christentum recht distanziert zu nähern. So bleibt dem geneigten Zuschauer dieses in diesen Teilen höchst modernen Bibelfilms viel Raum, sich selbst und das eigene Verhältnis zum Glauben zu reflektieren. Doch spätestens dann, wenn Jesus, wirklich tatsächlich vor Clavius bzw. einem steht und seine „letzten Wunder“ aus dem Ärmel schüttelt, kehrt „Auferstanden“ schnurstracks in die Linie der alten Hollywood-Schinken ein und gerät gegenüber der spannenden ersten Hälfte zu einem naiven, wenn auch technisch gut gemachtem Unterhaltungsstück, das im Bibelgürtel der Südstaaten der USA sicherlich zum Dauerbrenner im (Heim)Kino werden dürfte. Hierzulande lässt „Auferstanden“ eher einen zwiespältigen Gesamteindruck entstehen. Schade. Bildformat: 2.35:1. Des weiteren mit Tom Felton, Peter Firth, Cliff Curtis u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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