Review

Im Vergleich zu Mel Gibsons „Passion Christi“ feiert Jesus mit seinen Jüngern Kindergeburtstag. Schnell hat das Leiden ein Ende, die titelgebende Auferstehung fällt kaum spektakulär aus, wobei sich bibeltreue Zuschauer in vielen Belangen bestätigt fühlen mögen.
Wirklich spannend ist das allerdings nicht, was Regisseur Kevin Reynolds daraus gebastelt hat.

Um 33 nach Christus wird dem römischen Tribun Clavius (Joseph Fiennes) die Aufgabe zuteil, die Aufständischen in Schacht zu halten und die Kreuzigung eines gewissen Jeshua zu überwachen, der in einigen Kreisen als Messias angesehen wird. Doch trotz Bewachung des versiegelten Grabes ist die Leiche nach drei Tagen spurlos verschwunden. Das kann Clavius nicht auf sich sitzen lassen und sucht nach den Jüngern…

Die ersten Minuten verheißen einen unterhaltsamen Historienthriller, als Clavius innerhalb der Rahmenhandlung in der Wüste bei einem armen Mann eine Behausung findet und diesem von seinem Schicksal berichtet. Es folgt eine schlichte, jedoch sauber in Szene gesetzte Schlachtszene und es dauert nicht lange, bis es zur Kreuzigung kommt.

Dass Reynolds nach rund zehn Jahren Drehpause noch immer sein Handwerk versteht, ist der Optik deutlich anzumerken. Grundsolide Ausstattung, eine absolut sichere Kamera und malerische Landschaften lassen das Treiben einerseits recht modern, andererseits jedoch nie überkandidelt erscheinen. Gewalteinlagen werden weitgehend ausgespart und doch wird das Unbarmherzige seitens der Römer gut transportiert, denn viele Bestrafungen meist Unschuldiger geschehen aus einer Spontanreaktion heraus.

Im Zentrum steht die Sichtweise des zunächst ungläubigen Skeptikers Clavius, der das Töten und Blutvergießen Leid ist, jedoch Pilatus folgt, welcher offenbar nur auf einen Fehler seines Untergebenen wartet. Als der Tribun seine Ermittlungen aufnimmt, keimt zunächst so etwas wie Spannung auf, doch diese wird durch eine gewisse Beliebigkeit wieder zunichte gemacht.
Es gibt kaum Actioneinlagen, nicht allzu viel Bewegung und einige Dialoge, die etwas bekehrend daherkommen. Zwar bleibt eine gewisse Differenz, da die Angelegenheit aus der Sicht des römischen Offiziers geschildert wird, doch etwas missioniert wird dennoch.

Trotz der auffallend starken Leistung von Fiennes will der Funke nicht so recht überspringen, alles wirkt recht weichgespült und simplifiziert, die Jünger scheinen mit ihrem Dauergrinsen die Vorboten der Zeugen Jehovas zu sein, während die spirituelle Wandlung nicht immer stimmig erscheint. Immerhin bleibt der Score treffsicher und schießt nie übers Ziel hinaus, denn es hätte auch leicht ins Pathetische abdriften können.

Aufgrund des Mangels an Dynamik, ausbleibender Spannung und dem Ausbleiben neuer Erkenntnisse wirkt der Streifen unterm Strich weitgehend belanglos. Darstellerisch kann zwar ein wenig entgegengesteuert werden, optisch ist ohnehin kaum etwas anzukreiden, doch die arg zurückhaltende Form der Erzählung weiß allenfalls in Ansätzen Interesse zu schüren. Dann doch lieber die Bibelverfilmungen der Fünfziger, - die sind zwar meistens furchtbar naiv, aber dadurch zumindest unterhaltsam.
4 von 10

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