Bei Action auf engem Raum denkt man womöglich an ein U-Boot, einen Supermarkt oder einen Fahrstuhl. Eine relativ geräumige Lagerhalle ist diesbezüglich jedoch auch tauglich, zumindest, wenn jeder gegen jeden feuert und den Titel zum Programm macht.
1978 geht ein Waffendeal in einem Bostoner Lagerhaus zwischen Iren und Engländern aufgrund eines Missverständnisses schief. Doch wer kann wem vertrauen und zu wem gehören die zwei Scharfschützen, die sich alsbald ins Getümmel drängen?...
Ist ein wenig wie „Reservoir Dogs“, nur mit deutlich erhöhtem Schusswaffengebrauch.
Leider liefert die Handlung wenig Vorgeschichte und somit nur unzureichende Figurenzeichnungen, wodurch sich kein wirklicher Sympathieträger herauskristallisiert.
Die Erscheinungen sind jedoch, bis auf Brie Larson in der Rolle als Vermittlerin, relativ skurril ausgefallen mit entsprechend grellen Klamotten, Schmierbärten und Pornobrillen.
Die Dynamik, in der sich das allgemeine Misstrauen hochschaukelt, nimmt durchaus in Beschlag und so dauert es nicht lange, bis der erste die Waffe zückt. Allerdings sind insgesamt ausgesprochen miese Schützen unterwegs, weshalb irgendwann jeder mindestens einmal am Bein erwischt wurde und folgerichtig durch die Gegend robbt, was phasenweise ein wenig unübersichtlich gerät.
Glücklicherweise kommt es hier und da zu kleinen Wendungen, etwa, als ein Telefon klingelt oder eine weitere Figur interveniert. Zudem lockern einige schwarzhumorige Sprüche auf („Ich bin nicht tot, ich sammle mich nur“), während sich die absurde Grundsituation gegen Ende immer deutlicher den Spiegel vorhält und mit einer konsequenten Auflösung daherkommt.
Auf darstellerischer Ebene wird oftmals die Grenze zum Overacting überschritten, wobei verlässliche Mimen wie Michael Smiley, Armie Hammer oder auch Sharlto Copley eine taugliche Präsenz einbringen. Auch die musikalische Untermalung, zwischen John Denver und Free Jazz dient der Stimmung in der abbruchreifen Lagerhalle.
Am Ende liefert Regisseur Ben Wheatley einen kammerspielartigen Action-Krimi, dem insgesamt die Coolness eines Tarantino fehlt, doch aus der simplen Prämisse einer annähernd 90minütigen Ballerorgie wird noch relativ viel herausgeholt, um auf Dauer für Unterhaltung zu sorgen.
6,5 von 10